Düsseldorf Neue Gymnasialplätze in Hauptschul-Gebäuden

Düsseldorf · Zwei bestehende Schulgebäude in Oberbilk und Benrath sollen zu Gymnasium und Gesamtschule werden.

 Die Adolf-Reichwein-Schule, eine Hauptschule an der Schmiedestraße in Oberbilk, kommt als Standort für ein Gymnasium infrage.

Die Adolf-Reichwein-Schule, eine Hauptschule an der Schmiedestraße in Oberbilk, kommt als Standort für ein Gymnasium infrage.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Andrang auf Gymnasien und Gesamtschulen in Düsseldorf ist anhaltend groß, der Raumbedarf steigt. Rund 300 Schüler müssen jedes Jahr laut Schuldezernent Burkhard Hintzsche abgewiesen werden. Und aus den Schülerzahlen an den Grundschulen lässt sich bereits jetzt ablesen, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. "Wir brauchen vier Schulen mit Gymnasial-Plätzen - und das möglichst schnell", sagt Hintzsche.

Zum Konzept der Schulverwaltung im Rathaus gehört deshalb, nicht nur, bei bestehenden Gymnasien die Zügigkeit aufzustocken, sondern auch bestehende Schulstandorte für andere Schulformen zu nutzen. Zwei Standorte werden bereits konkret ins Auge gefasst: die Adolf-Reichwein-Hauptschule an der Schmiedestraße in Oberbilk und die Gemeinschaftshauptschule an der Melanchthonstraße in Benrath.

Beide Hauptschulen sollen in den nächsten Jahren auslaufen. "Die Standorte sind gut geeignet", sagt Wolfgang Scheffler (Grüne), Vorsitzender des Schulausschusses. Das Schulgebäude in Benrath liegt in unmittelbarer Nähe zu einer Realschule und einem Gymnasium. "Ein Gymnasium würde deshalb an dieser Stelle keinen Sinn machen", so Scheffler. Deshalb sei dies ein passender Standort für die geplante zusätzliche Gesamtschule. In Oberbilk könnte hingegen ein neues Gymnasium einziehen. Das müsste zunächst nur vierzügig, also mit rund 120 Schülern, starten. Die Zügigkeit könnte dann nach und nach erhöht werden. Dies ist mit Blick auf das sukzessive Auslaufen der Hauptschulen und notwendige Umbau- und Sanierungsarbeiten wichtig. Dennoch bleibt der zeitliche Vorteil: Selbst mit Sanierung kann ein bestehender Standort rascher genutzt werden als ein kompletter Neubau.

Laut den Prognosen werden es zum Schuljahr 2018/19 bei den Gymnasien 2286 Schüler und damit 155 mehr als im kommenden Schuljahr sein. 2019/21 kämen zusätzliche 223 Schüler hinzu. Bei den Gesamtschulen rechnet man im Rathaus für 2018/19 mit einem Anstieg um 75 auf 913 Schüler, zwei Jahre später sollen es 985 sein. Damit steht fest, dass in zwei Jahren neun zusätzliche Züge mit Gymnasial-Plätzen nötig sein werden.

Im Ampel-Vetrag haben sich SPD, Grüne und FDP darauf festgelegt, "kurz- und mittelfristig (...) die bestehende Nachfrage im Bereich Gesamtschule und Gymnasium durch die Schaffung von mindestens einem weiteren Gymnasium (...) und mindestens einer vierzügigen Gesamtschule" zu decken. Basis sollen Elternbefragung und Schulentwicklungsplan sein. Der kommt Ende August in die politischen Gremien.

(RP)
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