Düsseldorf Neue Restaurants für den Flughafen

Düsseldorf · Das Gastronomie-Konzept am Airport Düsseldorf wird grundlegend überarbeitet. Der Vertrag mit dem Caterer Stockheim ist zum Jahreswechsel ausgelaufen. Jetzt kommen Konzepte von Jamie Oliver und Tim Mälzer.

 Am Flugsteig C soll Deutschlands erstes Restaurant von TV-Koch Jamie Oliver entstehen. Die Bauarbeiten laufen.

Am Flugsteig C soll Deutschlands erstes Restaurant von TV-Koch Jamie Oliver entstehen. Die Bauarbeiten laufen.

Foto: Andreas Bretz

Wer in den vergangenen Tagen am Düsseldorfer Flughafen war, hat gesehen, dass dort einiges im Umbruch ist. Viele Meter lange Bauzäune schirmen diverse Gastronomie-Betriebe und Cafés vor neugierigen Blicken ab. Der Hintergrund: Viele Gastro-Einrichtungen am Airport bekommen einen neuen Betreiber. Konzepte und Speisen sollen moderner und dem gastronomischen Zeitgeist besser angepasst werden.

40 Restaurants, Cafés und Bäckereien gibt es am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens insgesamt. Für neun dieser Betriebe wurde der Mietvertrag im vergangenen Jahr neu ausgeschrieben. Überraschend bekam dabei nicht das Düsseldorfer Catering-Unternehmen Stockheim, das seit vielen Jahren am Airport zuhause ist, den Zuschlag, sondern die britischen Unternehmen SSP und Casualfood.

Eines der neuen Konzepte ist bereits umgesetzt. Aus der Amoribar im Flugsteig A ist inzwischen das Restaurant "Goodman & Filippo" geworden, das amerikanische sowie italienische Snacks und Spezialitäten anbietet. Die meisten anderen Restaurants sollen bis spätestens März ihren Betrieb aufnehmen. Ebenfalls an Flugsteig A, der im Sicherheitsbereich liegt und nur mit gültigem Flugticket betreten werden kann, entsteht eine Niederlassung eines "Hausmanns", das vom bekannten Fernsehkoch Tim Melzer betrieben wird. Die stylishe Bistro-Brasserie von Mälzer im Vintage-Stil bietet deutsche Küche, Kuchen und Craft-Biere an. Ein ähnliches Konzept gibt es bereits heute in der Düsseldorfer Altstadt.

Der Gastronomiebereich "Zum Schiffchen" auf der Ankunftsebene ist mit großen Plakaten verhüllt. "Dort soll eine Filiale der US-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) eröffnen", sagt Pia Klauck, die als so genannte Leiterin Commercial Operations für die Vermietung von Flächen an Einzelhändler oder eben an Gastronomen zuständig ist. Im März werde KFC eröffnen.

Das Gastronomie-Konzept im Flugsteig C ist mit besonders vielen Erwartungen verknüpft. Der britische TV-Koch Jamie Oliver eröffnet dort ein "Jamie's Deli". "Es ist das erste in Deutschland", sagt Pia Klauck. Es setze auf Selbstbedienung mit italienisch angehauchten Speisen, darunter auch Pizza, Pasta und Ciabatta-Brote. Das ist insofern bemerkenswert, als dass sich der britische TV-Star gerade aus seinem Heimatmarkt teilweise zurückzieht. So kündigte er am vergangenen Wochenende an, sechs Filialen seines Konzeptes "Jamie's Italian" zu schließen. Italienisches Olivenöl sei seit der Ankündigung Großbritanniens, aus der EU auszutreten, deutlich teurer geworden. "Seit dem Brexit haben der Druck und die Unsicherheiten weiter zugenommen", sagte Simon Blagden, hoher Manager im Unternehmen Olivers, vergangene Woche. 42 Restaurants betreibt Oliver in Großbritannien. Künftig will er eher auf dem Kontinent wachsen, auch weil das schwache Pfund Exporte nun erschwere.

Das B2B-Café in der Mitte des Abflugterminals soll erst zu einem späteren Zeitpunkt von Stockheim an das Nachfolgeunternehmen übergeben werden. "Es soll künftig Carls heißen, und kulinarisch an die Küche des Düsseldorfer Carlsplatzes erinnern", sagt Pia Klauck.

Viele der etwa 200 Mitarbeiter von Stockheim am Flughafen werden zu den neuen Betreibern wechseln. Durch mehr Bedien-Restaurants wird der Personalbedarf am Airport künftig steigen. Auf großen Reklametafeln an den Baustellen sucht SSP zurzeit nach vielen neuen Mitarbeitern.

(tb.)
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