Düsseldorf U79: Duisburg hat kein Geld für Brandschutz

Düsseldorf · Nun muss auch der Brandschutz in den Wagen auf der U-Bahn-Linie nach Duisburg verbessert werden - in der Nachbarstadt ist die Finanzierung noch ungeklärt. Es droht ein Fahrverbot für Duisburger Bahnen in Düsseldorf.

 Die U79 verbindet Düsseldorf und Duisburg. Zur Hälfte fahren auf der Linie Fahrzeuge der Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG.

Die U79 verbindet Düsseldorf und Duisburg. Zur Hälfte fahren auf der Linie Fahrzeuge der Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG.

Foto: Andreas Endermann

Auf der U-Bahn-Linie zwischen Düsseldorf und Duisburg gibt es weitere Probleme. Ein neues Gutachten empfiehlt Verbesserungen am Brandschutz in den Wagen, unter anderem sollen sie mit Rauchdetektoren ausgestattet werden. Die Rheinbahn ist bereits dabei, die nötigen Arbeiten auf den Weg zu bringen, in der klammen Nachbarstadt Duisburg ist die Finanzierung aber noch ungeklärt.

Das könnte gravierende Folgen für die U79 haben, die zur Hälfte mit Duisburger Fahrzeugen befahren wird. "Wenn sich keine Lösung findet, könnte es sein, dass die Duisburger Bahnen nicht mehr durch die Tunnel in Düsseldorf fahren dürfen", sagt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander. Denn der Betriebsleiter der Rheinbahn muss entscheiden, ob er die Fahrzeuge trotz der Warnung des Gutachters zulässt - und riskiert damit, dass er im Fall eines Unglücks zur Verantwortung gezogen wird.

Im Umfeld der Rheinbahn sorgt der aktuelle Fall auch deshalb für Sorgen, weil die Kosten für die Aufrüstung vergleichsweise gering sind. Die Rheinbahn rechnet mit rund 2,5 Millionen Euro für den verbesserten Brandschutz in den 103 Fahrzeugen vom Typ "B-Wagen". Er soll bis Ende 2018 installiert sein.

Die Duisburger müssen lediglich 18 Fahrzeuge aufrüsten, folglich würden nur rund 450.000 Euro fällig. Dass schon dieser Betrag Probleme bereitet, ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Duisburger weit davon entfernt sind, die deutlich höheren Investitionen in die Zugsicherung in den Tunneln zu stemmen - dadurch droht, dass die U79 in wenigen Jahren an der Haltestelle "Froschenteich" vor der Stadtgrenze endet.

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hatte den Kauf der digitalen Sicherheitstechnik für die Tunnel am Montag beschlossen. Sie ersetzen das 30 bis 40 Jahre alte analoge System, das seine Höchstbetriebsdauer erreicht hat. Das Geschäft mit Hersteller Siemens hat ein Volumen von 34,9 Millionen Euro, zuzüglich Steuern sind es rund 40 Millionen Euro.

Der Beschluss bedeutete zugleich, dass es keine gemeinsame Vergabe mit den Duisburger Verkehrsbetrieben (DVG) gibt. Dies war über Jahre versucht worden. Für die Düsseldorfer war der jetzige Zeitpunkt der spätmöglichste, in der Nachbarstadt waren alle Anläufe, das Geld noch rechtzeitig aufzutreiben, gescheitert.

Aus Duisburg heißt es, man habe den verbesserten Brandschutz der Wagen für das kommende Jahr vorgesehen. "Wir werden alles dafür tun, die Finanzierung zu sichern", sagt DVG-Sprecherin Anamaria Preuss. In der seit Jahren klammen Nachbarstadt hatten sich zuletzt die Finanzsorgen vergrößert. Grund sind Verluste mit den Kraftwerken der Stadtwerke, deren Erträge auch für die Finanzierung des Nahverkehrs genutzt werden.

(RP)
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