Düsseldorf Neue Zeugen im Streit um Immendorff-Bild

Düsseldorf · Seit fast einem Jahr rollt das Oberlandesgericht (OLG) den Rechtsstreit um ein angeblich gefälschtes Bild von Maler Jörg Immendorff neu auf. Gestern hat der zuständige OLG-Zivilsenat erklärt, er wolle dazu noch weitere Zeugen befragen. Ein Urteil rückt damit in weite Ferne.

Jörg Immendorff - ein Leben für die Kunst
11 Bilder

Jörg Immendorff - ein Leben für die Kunst

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Bei dem Streitobjekt handelt es sich um eine Reproduktion des Gemäldes "Ready-made de l'Histoire dans Café de Flore". Immendorff-Witwe Oda Jaune hatte die Echtheit des Bildes angezweifelt und beim Landgericht per Klage dessen Vernichtung gefordert.

2012 gab das Landgericht der Klage statt. Der Besitzer zog dagegen aber vor das OLG. Er habe das Bild 2001 von seinem Bruder gekauft. Der habe es angeblich 1999 in Immendorffs Atelier von einem Mitarbeiter des Malers für 30 000 D-Mark regulär erworben. Doch als die Maler-Witwe das Bild im Katalog eines Auktionshauses entdeckte, verlangte sie dessen Zerstörung. Ein Gutachter ging von einer Fälschung aus. Denn anders, als das Original-Gemälde sei das umstrittene Bild ein Querformat.

Der Kunst-Experte vermutet, die Reproduktion sei wohl mit einem Diaprojektor auf eine Leinwand projiziert und nachgemalt worden. Unklar ist damit auch, ob ein "Echtheitszertifikat" tatsächlich mit Wissen von Immendorff ausgestellt worden war. Um den Kunst-Fall genauer aufzuklären, will das OLG den Prozess fortsetzen.

(wuk)
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