Düsseldorf Neuer Grünzug für Kaiserswerth

Kaiserswerth · Nach Protesten von Anwohnern wird der nördliche Grünzug in Kaiserswerth jetzt neu geplant. Der Ausbau soll nach Möglichkeit noch in diesem Jahr erfolgen. Morgen wird der Plan in der Bezirksvertretung vorgestellt.

 Zurzeit werden im Kaiserswerther Grünzug Bäume und Sträucher beschnitten, um Platz für die neue Gestaltung des Areals zu schaffen.

Zurzeit werden im Kaiserswerther Grünzug Bäume und Sträucher beschnitten, um Platz für die neue Gestaltung des Areals zu schaffen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Trotz verlorener Klage will die Stadt Düsseldorf den nördlichen Grünzug in Kaiserswerth, also das Gebiet zwischen Herbert-Eulenberg-Weg und Arnheimer Straße, parkähnlich ausbauen. Beschlossen hatte dieses Projekt die Bezirksvertretung 5 bereits einstimmig vor zweieinhalb Jahren. Zu Verzögerung kam es aber, da ein Streit zwischen den Anwohnern und der Stadt über einen neuen 500 Meter langen Wanderweg entstand. Dieser sollte ein Stück über ein Privatgrundstück und entlang der Grundstücksgrenze des alten Gutshofes, in dem sich 30 Wohneinheiten befinden, führen.

Da die Bewohner einen Eingriff in ihre Privatsphäre befürchten, haben sie dagegen geklagt und nun gewonnen. Die Stadt will aber das Projekt nicht aufgeben und hat jetzt schnell einen neuen Weg geplant. Dieser soll über eine sechs Meter breite Trasse über das Grundstück der Grundschule Fliednerstraße führen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits mit der Schule getroffen. Dafür muss dort ein neuer Zaun errichtet und Laufbahn sowie Sprunggrube der Schule verlegt werden.

Der neue Plan wird am Dienstag der Bezirksvertretung 5 vorgestellt. Diese muss dann die Ausführung und die Finanzierung beschließen. So belaufen sich die Kosten auf 488 000 Euro, an denen sich das Land mit Fördergeldern beteiligen wird. Ziel ist es, "die historischen Strukturen der ehemaligen Stadtbefestigungsanlage besser sichtbar und die niederrheinische Kulturlandschaft erlebbar zu machen", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Dafür werden neben dem neuen Weg unter anderem noch Wiesenräume angelegt, wichtige Blickbeziehungen geöffnet, Wildsträucher gepflanzt, Bänke aufgestellt und alte Hecken und Bäume gepflegt. An einigen Stellen werden auch noch Weidezäune aufgestellt. Zusätzlich sollen Weganschlüsse und Treppenanlagen an der Arnheimer Straße eingerichtet werden. Mit dem Arbeiten soll nach Möglichkeit noch in diesem Jahr begonnen werden.

Der Ausbau des Grünzugs rund um die Kaiserswerther Altstadt ist eine von vielen Maßnahmen, die 2007 beschlossen wurde, um den Stadtteil weiterzuentwickeln. Vor mehr als dreieinhalb Jahren wurde deshalb schon der südliche Grünzug, also der Bereich zwischen Barbarossawall und Niederrheinstraße, neu gestaltet. Außerdem wurde im vergangenen Jahr die historische Bastionsmauer, die zwischen den beiden Abschnitten der Grünanlage liegt und von der noch 60 Meter erhalten sind, aufwendig instandgesetzt. Rund 1,6 Millionen Euro wurden für den dauerhaften Erhalt des historischen Bauwerks, das ab dem 16. Jahrhundert gebaut wurde, investiert. Nun soll die Mauer auch noch nachts angestrahlt werden. Ein entsprechendes Konzept wird ebenfalls morgen in der Bezirksvertretung vorgestellt. Geplant sind 14 LED-Bodenleuchten, die das Bauwerk, aber auch die Bögen der Klemensbrücke, anstrahlen sollen. Der Kinderspielplatz vor der Mauer, an dem der neue Rundweg später vorbeiführen wird, wurde in den vergangenen Monaten grundlegend saniert und soll in dieser Woche eröffnet werden. In unmittelbarer Nachbarschaft wird zudem im Moment für 410 000 Euro die Fliednerstraße umgestaltet und neu gepflastert. Noch kein Konzept existiert hingegen für die Aufwertung des Kaiserswerther Marktes und der Rheinuferpromenade.

(RP)
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