Düsseldorf Neuer „Nachtbus“ soll Obdachlose unterstützen

Düsseldorf · Die Obdachlosenorganisation Fifty-fifty und die Initiative "Vision: teilen" der Franziskaner haben am Freitag ihr neues Projekt vorgestellt, das in dieser Form in Düsseldorf einzigartig ist. Ein so genannter Nachtbus soll in Not geratenen Menschen ohne festen Wohnsitz demnächst eine Hilfe sein.

"Der Nachtbus ist ein speziell für unsere Zwecke ausgebauter Mercedes-Sprinter und wird ab Oktober an Brennpunkten, wie der Altstadt oder dem Hauptbahnhof, tageweise halten" erklärt Oliver Ongaro, Streetworker aus Düsseldorf. Er kennt seine Klientel oft schon seit Jahren und weiß, welche Geschichten hinter den Schicksalen stecken. "Wenn die Menschen zu uns kommen, geben wir heiße Getränke und Schlafsäcke aus oder suchen einfach das Gespräch mit ihnen. Mit dem Nachtbus sind wir einfach viel mobiler und immer da, wo es gerade brennt. Deshalb fahren wir aus Sicherheitsgründen auch immer mindestens zu zweit raus".

In akuten Fällen, etwa bei Unterkühlung oder nach starkem Alkoholkonsum besteht die Möglichkeit, die Obdachlosen in eine Notunterkunft oder ein Krankenhaus zu fahren, wo man sich um sie kümmert. Denn medizinische Versorgung ist in Deutschland ausschließlich Fachkräften vorbehalten. "Die Zusammenarbeit zwischen uns, den schon bestehenden Hilfseinrichtungen und Behörden ist wichtig. Denn das spart Kosten und Papierkram. Und besonders im Winter kann unsere Arbeit lebensrettend sein", weiß der Streetworker.

Er und seine Kollegen, zu denen auch Mönche gehören, wollen unbedingt noch vor Wintereinbruch den Bus bestellen. Denn wer bei klirrenden Minustemperaturen auf der Straße schläft, gefährdet sein Leben — das ist allen klar. Bruder Peter, der mit seinen Glaubensbrüdern die Armenküche an der Klosterstraße leitet, ist zuversichtlich: "Noch Ende Oktober haben wir die 38 000 Euro zusammen und bestellen den Bus." Dann soll es auch weitere Infos zum Beispiel zur Lage der Haltestellen geben.

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