Düsseldorf Neuer Verein will Stadttieren helfen

Düsseldorf · Die bewährte Entenhotline und das Schwanenhaus im Hofgarten sind jetzt unter dem Dach des Vereins Tierhilfe Düsseldorf. Sein Ziel ist Hilfe für verletzte Tiere, die frei in der Stadt leben.

 Hermine Ohler, Anne Dolff und Margarethe Bonmariage (v.l.) gehören zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Tierhilfe Düsseldorf. Ein Stützpunkt ist das Schwanenhaus im Hofgarten.

Hermine Ohler, Anne Dolff und Margarethe Bonmariage (v.l.) gehören zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Tierhilfe Düsseldorf. Ein Stützpunkt ist das Schwanenhaus im Hofgarten.

Foto: Andreas Bretz

Die Liste von Tierschützern für Rettungseinsätze für Tiere in Düsseldorf ist lang. Schwäne verletzen sich durch Drähte oder werden angefahren, wenn sie sich auf Straßen verirren. Ebenso verletzen sich immer wieder Enten, rund 500 waren es im vergangenen Jahr, berichtet Hermine Ohler, die eine Entenhotline für Notfälle betreibt. Aber die Rettungsaktionen könnten besser koordiniert werden, der Einsatz für frei lebende Tiere in der Stadt auf mehrere Schultern verteilt werden. "Aus diesem Grund haben ehrenamtliche Tierschützer den Verein Tierhilfe Düsseldorf gegründet", sagt Anne Dolff, die Vorsitzende des neuen Vereins.

Der soll ein Fundament für neue Projekte sein. "Für verletzte Tiere können beispielsweise Auffangstationen eingerichtet werden", nennt Dolff ein Fernziel. Vor allem aber solle der Verein den bestehenden Initiativen ein Dach bieten, unter dem sie besser zusammenarbeiten können. Nicht zuletzt könne der Verein helfen, Probleme des Tierschutzes in der Stadt zielgerichtet bekanntzumachen und um Verständnis zu werben. "Oft gehen Städter aus Unkenntnis falsch mit den Tieren um oder haben kein Verständnis für die Natur", sagt Dolff. Der Verein will deshalb Aufklärungsarbeit leisten.

Die beiden Stützen für den Verein Tierhilfe sind die Entenhotline von Hermine Ohler sowie das Schwanenhaus im Hofgarten, in dem sich Margarethe Bonmariage um das Wassergeflügel aus dem Hofgarten und aus anderen Parks kümmert. Gerade hat sie einen Jungschwan gesund gepflegt, der auf der Haroldstraße von einem Auto angefahren und verletzt worden war. "Die Feuerwehrleute wissen, dass ich mich um die Tiere kümmere, und bringen sie ins Schwanenhaus", sagt Bonmariage.

"Die Notfallhilfe kann sich nicht nur auf Wasservögel beschränken, sondern muss ausgebaut und für andere Tiere eingerichtet werden", erklärt Dolff. Sie setzt dabei auf Zusammenarbeit mit anderen Pflegestellen. So kümmern sie sich ehrenamtliche Tierschützer beispielsweise um Igel oder um Eichhörnchen, auch eine Station für verletzte Raubvögel gibt es in Düsseldorf. Und die Betreuung der Stadttauben in den Schlägen hat der Verein Stadttiere übernommen. "Der neue Verein ist keine Konkurrenz zu anderen Vereinen", betont Dolff. Er soll vielmehr eine Lücke im Angebot schließen. Die Abgrenzung zum Tierschutzverein mit seinem Tierheim ist ebenso deutlich. "Der kümmert sich in erster Linie um Haustiere und nimmt sie auf, wenn sie ausgesetzt werden", erklärt Dolff. Dafür fühle sich der Verein Tierhilfe nicht zuständig.

Er wolle aber dazu beitragen, dass Haustiere erst gar nicht ausgesetzt oder ins Tierheim abgegeben werden müssen. "Vor allem ältere Menschen machen sich Sorgen, wie sie selbst ihre liebgewordenen Haustiere versorgen können, wenn sie die Wohnung kaum verlassen können oder in ein Heim umziehen müssen", weiß Dolff aus Erfahrung. Der Verein wolle Lösungen entwickeln, wie für diese Tiere vorgesorgt werden kann.

(RP)
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