"Düsseldorf Photo" und "Düsseldorf Photo Weekend" Neues Foto-Festival bald im Mai?

Düsseldorf · Am Wochenende laufen zeitgleich zwei Foto-Festivals, deren Macher nicht zusammenarbeiten wollen - eine kuriose Situation. Damit sie sich zukünftig weniger in die Quere kommen, will "Düsseldorf Photo" könnte ab dem kommenden Jahr in den Frühling wechseln.

Künstler beim Düsseldorf Photo Weekend
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Foto: Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst e.V.

Der Leiter von "Düsseldorf Photo", Alain Bieber, erwägt, das neue Festival künftig an einem anderen Termin auszurichten - und damit vom zeitgleich stattfindenden "Düsseldorf Photo Weekend" zu trennen. Bieber, der Direktor des NRW-Forums, will sein Festival nach Informationen unserer Redaktion an die Kölner Leitmesse für Fotografie "Photokina" andocken.

Die Messe, die sich eine Modernisierung verordnet hat, soll künftig im Mai stattfinden. Wenn das Düsseldorfer Festival mitzieht, wären damit auch Freiluftaktivitäten möglich. Zudem soll sich Bieber einen Besucheraustausch erhoffen. Er wollte auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.

Die erste Ausgabe des Festivals startet am Freitag - zeitgleich mit dem "Photo Weekend", das einst vom NRW-Forum und der Galerieszene geschaffen worden war. Eigentlich hatte das Weekend im neuen städtischen Festival aufgehen sollen. So wünschte es sich das Ampel-Bündnis aus SPD, Grüne und FDP im Stadtrat, das im Versprechen steht, einen Nachfolger für das gestrichene Kunstfest Quadriennale zu schaffen.

Allerdings gab es im Sommer Streit, nachdem Oberbürgermeister Thomas Geisel die Leitung des Weekends an Bieber übertrug und damit die bisherige Leiterin, die Galeristin Clara Maria Sels, düpierte. Man fand nicht mehr zusammen, jetzt gibt es zeitgleich zwei Festivals, deren Organisatoren nicht zusammenarbeiten - ein Zustand, der keinen der Beteiligten überzeugt.

Das Photo Weekend geht bis Sonntag, das städtische Festival läuft eine Woche länger. Die meisten öffentlichen Einrichtungen beteiligen sich an dem neuen städtischen Festival, das Ausstellungen, Aktionen im öffentlichen Raum, ein Symposium, eine Fotobuchmesse und ein Filmprogramm bietet. Die Galerieszene ist gespalten, viele haben sich für eine der beiden Seiten entschieden.

 Auch eine Aussprache mit Alain Bieber und Clara Sels verhinderte nicht die Teilung in zwei Foto-Festivals.

Auch eine Aussprache mit Alain Bieber und Clara Sels verhinderte nicht die Teilung in zwei Foto-Festivals.

Foto: Andreas Endermann

Es gibt andererseits Doppel-Teilnehmer wie die Galerien Setareh, Fils oder Swetec, auch die Kunstsammlung NRW und die Mahn- und Gedenkstätte sind in beiden Programmen gelistet. Das Nebeneinander funktioniert aktuell offenbar reibungsfrei, von beiden Seiten heißt es, man konzentriere sich aufs eigene Programm.

Für Besucher entsteht aber eine skurrile Situation: Sie müssen sich beide Programme besorgen und selbst den Besuch organisieren, wenn sie das volle Angebot erleben wollen. So gibt es etwa im Rahmen des städtischen Festivals am Samstag, 17. Februar, eine "Lange Nacht der Fotografie" mit einem kostenlosen Shuttle-Bus. Der hält auch am Burgplatz, also in der Nähe der Carlstadt, wo viele Galerien liegen, die beim "Photo Weekend" vertreten sind. Diese tauchen aber nur im anderen Programmheft auf.

(arl)
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