Kö-Bogen II in Düsseldorf Neues Zentrum bietet Platz für Festivals

Düsseldorf · Architekt Christoph Ingenhoven plant ein Gebäude, dessen Eckpunkte unterschiedlich hoch sind – bis zu zehn Meter. Der Gustaf-Gründgens-Platz erhält Gastronomie und kann für Film- und Theaterfestivals genutzt werden.

Kö-Bogen II: Entwurf von Ingenhoven
5 Bilder

Kö-Bogen II: Entwurf von Ingenhoven

5 Bilder

Architekt Christoph Ingenhoven plant ein Gebäude, dessen Eckpunkte unterschiedlich hoch sind — bis zu zehn Meter. Der Gustaf-Gründgens-Platz erhält Gastronomie und kann für Film- und Theaterfestivals genutzt werden.

Dieser Entwurf könnte auf breite Zustimmung in der Politik stoßen: Christoph Ingenhoven, weltweit tätiger Architekt mit Sitz im Medienhafen, legt einen spektakulären Plan für die Düsseldorfer Innenstadt vor. Er sieht die Chance, der Stadt ein echtes Zentrum zu geben, einen Fixpunkt. Entscheidend ist bei seinen Plänen die wichtige Laufachse Schadowstraße Richtung Schadowplatz/Libeskind-Bauten und von dort zur Kö. Die Details:

Blickachsen Der Blick vom Kaufhaus P & C zum Schauspielhaus (und von dort zurück) bestimmt Ausdehnung und Form der neu entstehenden Gebäude.

Maße An der Schadowstraße platziert Ingenhoven einen Hybrid, ein Haus mit unterschiedlichen Kanten und Charakteren. Zur Schadowstraße dominiert eine 111 Meter lange gläserne Geschäftsfassade mit klaren Kanten. Zum Gustaf-Gründgens-Platz ist das Gebäude begrünt und weist schräge Fassaden auf. Jede der vier Ecken ist unterschiedlich hoch, die wichtigste Kante am Platz fällt von 29 auf 19 Meter ab. Markthalle Nach New Yorker Vorbild plant Ingenhoven gegenüber eine dreieckige Halle, auf deren Rasendach man sich im Sommer sonnen kann. Drinnen haben einer oder mehrere Gastronomen 750 Quadratmeter Platz, im Untergeschoss ist ein großer Supermarkt möglich.

Flächen Insgesamt 31 000 Quadratmeter: Für Handel sind vom Keller bis zum zweiten Obergeschoss 23 250, für Büros 7700 Quadratmeter (dritte bis fünfte Etage) vorgesehen.

Der Platz Rund um die neuen Gebäude ist Gastronomie vorgesehen. Der Gründgens-Platz wird auf seiner "toten" Seite an der Bleichstraße verengt, hier kann ideal eine Bühne oder eine Leinwand für Film- oder Theaterfestivals platziert werden.

Die Haltestelle Nach bisherigen Plänen soll die Straßenbahnhaltestelle zweigeteilt sein: In eine Fahrtrichtung soll der Halt wie bisher zwischen Tuchtinsel und P & C liegen, in die andere nördlich des Zugangs zum neuen U-Bahnhof. Da es sich um Hochbahnsteige handelt, könnten sie zu Hürden bei den Wegebeziehungen (Breuninger Richtung Schadowstraße) werden. Ingenhoven schlägt deshalb vor, die Bahnsteige weiter nach Norden zu schieben. Optimaler wäre, sie komplett vor P& C zu positionieren. Es gibt jedoch offenbar Bedenken.

Die Investoren RP-Informationen zufolge sollen die Grundstückseigentümer (zwei Groß-Investoren, zwei kleinere Eigentümer) über Ingenhovens Entwurf informiert und einverstanden sein. Denkbar wäre, die Tiefgarage unter dem Gründgens-Platz komplett abzureißen und neu zu bauen — mit fünf Geschossen, damit auch die Stellplätze für die Neubauten nachgewiesen werden können. Auch die Nachbarn vom Dreischeibenhaus sollen involviert sein. Der Entwurf garantiert die Verkehrserschließung des Denkmals während der Bauarbeiten.

Der Zeitplan Nach der Präsentation entscheiden die politischen Gremien — am 26. März der Planungsausschuss, am 10. April der Stadtrat. Zum Jahresende könnten die Bauarbeiten beginnen und 2017 abgeschlossen sein. Dann ist auch die neu gestaltete Schadowstraße fertig.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Das ist ein großer Wurf"

Auf unserer Facebookseite werden die Entwürfe eifrig diskutiert:

(dr, ujr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort