Geruchsbelästigung Neusser Ölmühle soll Gestank verursacht haben

Düsseldorf · Der unangenehme Geruch, über den sich in den vergangenen Tagen viele Anwohner in den linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteilen und Bereichen der Stadtmitte beschwert hatten, kommt möglicherweise von einer Ölmühle im Neusser Hafen.

Dies teilt die Bezirksregierung mit, die nach Beschwerden unter anderem aus Heerdt, Oberkassel, Niederkassel, Pempelfort und Derendorf eine Überprüfung eingeleitet hat. Derzeit ermittelt das Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss.

Die Papierfabrik Julius Schulte in Bilk bestreitet derweil entschieden, der Urheber des Gestanks zu sein. "Das ist bei der Westwetterlage in den vergangenen Wochen völlig ausgeschlossen", sagt Geschäftsführer Matthias Gerstung. Zudem hätten sich Anwohner über einen stark beißenden, fast gasartigen Geruch beklagt. "Der Geruch, der bei uns entsteht, ist aber eher süßlich", sagt Gerstung.

Auch in Bilk geht aber der Streit um Gestank und Lärm weiter. Anwohner beschweren sich seit Jahren über Belästigungen durch die Papierfabrik Schulte. Geschäftsführer Matthias Gerstung sagt, dass man die Beschwerden ernst nehme und sich anstrenge, die Immissionen zu senken. "Wir erfüllen die behördlichen Vorgaben und versuchen darüber hinaus, besser zu werden."

Seit 2007 habe das Unternehmen vier Millionen Euro in die Reduzierung von Geruch und Lärm investiert. Bis Oktober würden noch einmal 75 000 Euro in zusätzliche Abluftleitungen investiert. Die Geruchsimmissionen seien in den vergangenen Jahren von 57 Prozent der Betriebsstunden auf 15 Prozent reduziert worden. "Aber keine Papierfabrik kann Immissionen ganz vermeiden", sagt Gerstung.

Ein Gutachten, dass die Bezirksregierung in Auftrag gegeben hatte, bestätigt die Senkung der Geruchsbelästigung. Eine Anwohner-Initiative zweifelt aber an der Expertise. "Das Gutachten steckt voller Ungereimtheiten", sagte eine Sprecherin. "Wir prüfen das zurzeit und erwägen auch eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Bezirksregierung."

(RP)
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