Düsseldorf Nikolaus kommt mit Feuerwehr-Schiff

Düsseldorf · Josef Hinkel wird erstmals in die Rolle des Bischofs schlüpfen. Der Altstadt-Bäcker will Botschafter Gottes sein. In Bischofsrobe wird er am Sonntag mit einem Schiff über den Rhein gefahren.

Theo Schleiden hilft Josef Hinkel beim Anlegen des Messgewands, in dem er am Sonntag auftreten wird.

Theo Schleiden hilft Josef Hinkel beim Anlegen des Messgewands, in dem er am Sonntag auftreten wird.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Josef Hinkel ist gläubiger Katholik. Deshalb musste Düsseldorfs wohl bekanntester Bäckermeister auch nicht lange überlegen, als er von der katholischen Kirche in Düsseldorf gefragt wurde, ob er in diesem Jahr erstmals den Heiligen Nikolaus verkörpern möchte. Seit fünf Jahren wird der wohl bekannteste Heilige Mann am Nikolaustag (6. Dezember) in Düsseldorf mit einem Schiff der Feuerwehr über den Rhein gefahren. Im Bereich des Burgplatzes geht er dann an Land, um die dort wartenden Kinder zu begrüßen. Stadtdechant Ulrich Hennes wird den Heiligen Mann in Empfang nehmen - ebenfalls eine Premiere.

"Ich bin fest in der Altstadt und in der Gemeinde St. Lambertus verwurzelt und kann als Nikolaus sowohl das Brauchtum stärken wie auch ein Glaubensbekenntnis ablegen", sagt Hinkel. Für ihn ist nicht nur die Rolle des Nikolaus, die in den letzten vier Jahren von Pater Wolfgang Sieffert ausgefüllt wurde, neu. Er hat auch als Gast noch nie an der beliebten Veranstaltung teilgenommen, zu der jährlich mehrere Hundert Besucher strömen.

Während die Darstellung des Nikolaus sich im Alltag oft mit der des rot-weiß gekleideten Weihnachtsmannes vermischt, wird Hinkel die historische Figur verkörpern, also als Bischof mit Messgewand, Kreuz, Mitra und Bischofsstab auftreten. Denn der um 270 nach Christus in der heutigen Türkei geborene Nikolaus war Bischof in der Stadt Myra und soll der Überlieferung nach zahlreiche gute Taten vollbracht haben. Die Liste der Menschen und Berufszweige, für die der Heilige Patron ist, ist deshalb lang. Passend für Hinkel ist, dass Nikolaus auch als Schutzpatron der Bäcker fungiert, vor allen Dingen aber als Freund der Kinder gilt.

"Ich möchte deshalb auch in der Rolle des Nikolaus als Botschafter Gottes dienen, die Liebe Gottes, seine Güte und Barmherzigkeit durchscheinen lassen, diese Botschaft über die Kinder auch an die Eltern vermitteln", sagt Hinkel. Lange Ansprachen hat er aber nicht vor, aber das ist bei Josef Hinkel auch kaum nötig. Denn wer ihn kennt, weiß, dass er immer hundertprozentig das verkörpert, was er gerade tut. Und mit Kindern kennt sich der fünffache Vater eh bestens aus.

Anlegen wird der Nikolaus am Sonntag gegen 10 Uhr, dann ziehen er, die mit Geschenksäcken beladenen Esel und die Kinder mit ihren Familien, begleitet von einem Jugend-Blasorchester, zur St. Lambertus-Kirche, wo um 10.30 Uhr ein gemeinsamer Kinder- und Familiengottesdienst gefeiert wird. Im Rahmen dieses Gottesdienstes übergeben die Kinder ihre gebastelten Gaben für alte, kranke oder behinderte Obdachlose an Bruder Matthäus von den Armen Brüdern des Heiligen Franziskus.

Im Anschluss daran geht es weiter zum Rathaus, wo Oberbürgermeister Thomas Geisel den Nikolaus und die Kinder offiziell im Jan-Wellem-Saal willkommen heißt. Beim Empfang dürfen die Kinder Nikolauslieder und Gedichte vortragen und werden mit einer Kleinigkeit beschenkt.

(RP)
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