Serie Meine Ausbildung Notfallsanitäter müssen drei Jahre lernen

Düsseldorf · Anton Berger (33) ist angehender Brandmeister bei der Feuerwehr. Ab 2015 ändert sich das Berufsbild.

 Übung für den Ernstfall: Jeder Verletzte wird von Notarzt und Rettungsdienst untersucht und auf den Transport in die Klinik vorbereitet.

Übung für den Ernstfall: Jeder Verletzte wird von Notarzt und Rettungsdienst untersucht und auf den Transport in die Klinik vorbereitet.

Foto: Bernd Schaller

Der Betrieb

Die Feuerwehr Düsseldorf hat seit 1992 eine Rettungsassistentenschule. Dort bildet die Berufsfeuerwehr ihr eigenes Personal aus und schult andere Rettungsassistenten. Die Aus- und Fortbildungen besuchen jährlich rund 2000 Personen, zunehmend auch von Hilfsorganisationen. "Der Nachfolgeberuf des Rettungsassistenten wird ab sofort der Notfallsanitäter mit einer dreijährigen Ausbildung sein", sagt Schulleiter Wolfram Polheim. Bis Ende des Jahres beginnen die letzten 50 Rettungsassistenten ihre Ausbildung.

Die aktuellen Rettungsassistenten können sich weiterbilden und eine Ergänzungsprüfung zum Notfallsanitäter machen. Ab 2016 sollen dann die ersten Kurse für die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter starten. An der Posener Straße finden auf dem weitläufigen Gelände der Feuerwache realitätsnahe Übungen mit Ausrüstung und Fahrzeugen des Rettungsdienstes statt. Auch die theoretische Ausbildung wird an der Schule absolviert. Neben Lehrrettungsassistenten schulen Ärzte die Teilnehmer an modernen Simulatoren für Reanimation, internistische und chirurgische Fälle bis hin zu Geburten.

Die Bewerbung

Ein Realschulabschluss oder der Hauptschulabschluss plus Berufsausbildung sind Zugangsvoraussetzung, um die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter zu absolvieren. Fitness, die gesundheitliche Eignung und psychische Belastbarkeit sind unverzichtbar. Außerdem werden gute Deutschkenntnisse erwartet. "Man arbeitet in einem Team und mit vielen unterschiedlichen Akteuren und Patienten, auf sie muss man sich einstellen können", sagt Schulleiter Wolfram Polheim. Bei der Feuerwehr gibt es einen allgemeinen Einstellungstest für Feuerwehrleute. Notfallsanitäter bekommen eine Ausbildungsvergütung.

Die Ausbildung

Im Rettungsdienst sind Flexibilität und Fitness gefragt. "Wir müssen auch schon mal Patienten aus dem fünften Stock herunter tragen", sagt Anton Berger. Aktuell läuft seine Ausbildung drei Monate: Vier Wochen Schule, vier Wochen Krankenhaus und vier Wochen im Rettungsdienst. Dann ist Schritt eins in der Rettungssanitäterausbildung geschafft. "Wir simulieren in der Schule die Herz-Lungen-Wiederbelebung oder die Beatmung an Puppen". Sich in kurzer Zeit auf unterschiedliche Situationen einzustellen, sei spannend: "Wenn es internistischer Notfall heißt, wissen wir nicht genau, was uns vor Ort erwartet." Zukünftig werden die Notfallsanitäter noch umfangreicher in der medizinischen Erstversorgung ausgebildet.

Die Berufsschule

Im theoretischen TeiI gibt es Blockunterricht an der Rettungsassistentenschule. Neben Anatomie stehen internistische und chirurgische Notfälle auf dem Stundenplan.

Die Zukunft

Tätigkeiten bei Rettungs- und Krankentransportdiensten oder auf Leitstellen sind für Notfallsanitäter möglich. Krankenhäuser und Notfallambulanzen sind aber auch Einsatzgebiete.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort