Name und Nachricht NRW-Pirat Patrick Schiffer lässt einer Frau den Vortritt

Düsseldorf · Patrick Schiffer (44) wird inzwischen sogar manchmal gefragt, ob es die Piratenpartei überhaupt noch gibt. Natürlich, antwortet der Düsseldorfer dann, der die einstige Trendpartei seit dem Sommer führt. "Und wir kommen wieder."

 Für die NRW-Wahl kandidiert der ehemalige Landeschef als Spitzenkandidat, fast wäre er auch Spitzenkandidat im Bund geworden - ließ dann aber einer Frau den Vortritt.

Für die NRW-Wahl kandidiert der ehemalige Landeschef als Spitzenkandidat, fast wäre er auch Spitzenkandidat im Bund geworden - ließ dann aber einer Frau den Vortritt.

Foto: Caroline Seidel

340 Parteimitglieder hatte Schiffer am Wochenende in Düsseldorf zu Gast, denn in der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Mörsenbroich trafen sich die Piraten zum Bundesparteitag. Dabei ging es um Kandidaten und Programm für die Bundestagswahl im September. Die Aussichten sind mehr als deprimierend, die Piraten sind in der Kategorie "Sonstiges" verschwunden. Das gilt auch für die NRW-Landtagswahl im Mai, die aller Voraussicht nach das Ende der Piraten-Fraktion bedeuten wird.

Die wichtigste Aufgabe des Parteichefs ist es, trotz mieser Werte für Optimismus zu sorgen. "Wir wissen davon ja nicht erst seit gestern" sagt Schiffer. Man werde weiter auf Themen wie Menschenrechte, Datenschutz und Mitbestimmung setzen. Schiffer schöpft zudem Hoffnung daraus, dass die Piraten politisch noch nicht abgemeldet sind: Sie sind zum Beispiel noch in vielen Kommunen vertreten, unter anderem auch mit dem Mitglied Frank Grenda im Düsseldorfer Stadtrat, Schiffer engagiert sich dort im Schulausschuss. Der Mediendesigner und Cousin von Claudia Schiffer verweist außerdem darauf, dass die Piraten in anderen europäischen Ländern wie Tschechien immer noch große Zustimmung haben.

Für die NRW-Wahl kandidiert der ehemalige Landeschef als Spitzenkandidat, seine Bewerbung für einen hohen (und trotzdem wenig erfolgversprechenden) Listenplatz für den Bund zog er aber zurück - mit Blick auf die Konkurrenz. Er ließ Anja Hirschel aus Baden-Württemberg den Vortritt für einen Platz im Spitzentrio. "Wir brauchen mehr Frauen", sagt Schiffer.

(RP)
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