Bei großer Hitze in Düsseldorf 600.000 Besucher kamen zum NRW-Tag

Düsseldorf · Hunderttausende kamen zum Landesgeburtstag - trotz Extrem-Temperaturen vor allem am Samstag. In der gesamten Innenstadt gab es Bühnen und Stände. Die Wirte am Burgplatz sind sauer, weil sie ihre Terrassen räumen mussten.

NRW-Tag 2016: Jecken, Schützen und Gäste aus aller Welt beim Umzug
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Jecken, Schützen und Gäste aus aller Welt beim Umzug

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Rund 600.000 Besucher haben nach Schätzung der Organisatoren das zweieinhalbtägige Fest zum 70. Geburtstag des Bundeslands besucht - das sind weniger als erhofft. Stadt und Land hatten mit einer Million Besucher gerechnet. Mit mehr als 3000 Akteuren und 220 Stunden Programm auf 16 Bühnen in der Innenstadt war die Veranstaltung eine der größten, die Düsseldorf ausgerichtet hat. Ministerien, Ämter, Bürgerinitiativen, Kulturinstitute, Polizei und Feuerwehr sowie etliche andere Akteure präsentierten sich mit Ständen, Profis und Amateure machten Musik. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft lobte ein "fröhliches und friedliches Fest" mit einem "reibungslosen Ablauf". Oberbürgermeister Thomas Geisel sagte: "Düsseldorf hat sich dieses Wochenende als heitere, lebendige und gastfreundliche Landeshauptstadt präsentiert."

So wurde der NRW-Tag 2016 in Düsseldorf am Sonntag gefeiert
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So wurde der NRW-Geburtstag am Sonntag gefeiert

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Mitwirkende und Besucher hatten insbesondere am Samstag unter enormer Hitze mit Temperaturen von 35 Grad zu kämpfen. Am Samstagnachmittag herrschte deshalb wenig Betrieb. Ein Festzug mit Gruppen in historischen Kostümen wurde trotzdem wie geplant ausgerichtet, eine Wette, bei der 728 Besucher gemeinsam tanzen sollten, wurde mit Blick auf die tropischen Temperaturen hingegen kurzfristig abgesagt. Erst zum Konzert mit der Gruppe Culcha Candela aus Berlin füllte sich am Abend der Burgplatz. Sorgen bereiteten auch Warnungen vor Gewitter, die Unwetter zogen aber schließlich an Düsseldorf vorbei. Mit einem Auftritt der Düsseldorfer Symphoniker auf dem Burgplatz endeten die Festivitäten.

Eindrücke vom Samstag beim NRW-Tag
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Eindrücke vom Samstag beim NRW-Tag

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Für eine Schrecksekunde sorgte am Samstag ein Feuer in der Kirche St. Lambertus in der Altstadt. Anrufer meldeten starken Rauch. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an - und konnte schnell Entwarnung geben. Ein Netzteil über dem Altar hatte gebrannt, es gab keine Verletzten. Gegen 19.30 Uhr rückte die Feuerwehr erneut aus, diesmal war ein Feuer im Breidenbacher Hof gemeldet worden. Das erwies sich als Fehlalarm: Laut Feuerwehr hatte ein Brandmelder auf Wasserdampf aus einer Dusche reagiert. Insgesamt zogen die Sicherheitskräfte eine positive Bilanz. Die Polizei verzeichnete keine größeren Zwischenfälle, die Feuerwehr vermeldete ein "verhältnismäßig ruhiges" Wochenende. Rund 250 Besucher wurden in den Unfallhilfestellen behandelt, ein Hauptgrund waren Kreislaufbeschwerden wegen der Hitze.

Zur Freude vieler Besucher gehörte auch die Feuerwehr zu den Ausstellern - und sorgte auf der Oberkasseler Rheinwiese für eine Abkühlung.

Zur Freude vieler Besucher gehörte auch die Feuerwehr zu den Ausstellern - und sorgte auf der Oberkasseler Rheinwiese für eine Abkühlung.

Foto: Andreas Bretz
Die Oper überraschte Besucher mit "Pop-Up-Konzerten", hier mit Maria Kataeva, die als Carmen vor einem spanischen Restaurant in der Altstadt sang.

Die Oper überraschte Besucher mit "Pop-Up-Konzerten", hier mit Maria Kataeva, die als Carmen vor einem spanischen Restaurant in der Altstadt sang.

Foto: Bretz Andreas

Nicht in Feierlaune waren die Wirte am Burgplatz. Sie beklagten, dass sie ihre Terrassen räumen mussten. "Das ist ein Skandal", sagt Kerstin Rapp-Schwan, Inhaberin des Schwan am Burgplatz. Sie spricht von "wirtschaftlichem Totalschaden". Die Gastronomen, darunter auch der Goldene Ring, das D-Town und das Block House, ärgern sich, dass auswärtige Gastronomen aus Buden verkaufen dürften, während für die ansässigen Wirte sogar Tausende Euro für Abbau und Einlagerung ihrer Möbel anfielen. "Sicherheit geht vor", sagt Oberbürgermeister Geisel. Laut Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld ließ sich der Abbau nicht vermeiden. "Mit den Terrassen wäre die Veranstaltung nicht genehmigungsfähig gewesen." Dann gab es am Sonntag gegen 18 Uhr eine überraschende Wende: Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes informierte die Wirte, dass sie nun ihre Terrassen öffnen könnten. Daraufhin baute das Block House seine Terrasse auf, der Schwan brachte seine Möbel aus dem Innenraum nach draußen.

(RP)
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