Holland-Reise OB im größten Hafen Europas

Düsseldorf · Auf seiner Holland-Dienstreise besuchte Oberbürgermeister Dirk Elbers den Hafen in Rotterdam. Von dessen steigendem Umschlag profitiert auch Düsseldorf. Zuvor standen Wirtschaftsbesuche in Den Haag auf dem Programm.

 Im Rotterdamer Hafen (v. l.): Andreas Bruns, Henkel-Werksleiter und Vorsitzender der Initiative „Zukunft durch Industrie“, OB Dirk Elbers, Wouter van Dijk (Rotterdamer Hafenbetrieb) und Nikolai Juchem (Demag Cranes).

Im Rotterdamer Hafen (v. l.): Andreas Bruns, Henkel-Werksleiter und Vorsitzender der Initiative „Zukunft durch Industrie“, OB Dirk Elbers, Wouter van Dijk (Rotterdamer Hafenbetrieb) und Nikolai Juchem (Demag Cranes).

Foto: Stadt Düsseldorf

Das Hafengebiet der zweitgrößten Stadt Hollands, Rotterdam, hat Düsseldorfs OB Dirk Elbers zutiefst beeindruckt: Auf 100 Quadratkilometern reiht sich Kran an Kran, Frachtgut an Frachtgut. Mit dem aktuellen Großprojekt "Maasvlakte 2" kommen weitere 20 Quadratkilometer hinzu. Im größten Seehafen Europas rechnet man bis 2020 mit einer Verdoppelung des Frachtguts, das derzeit umgeschlagen wird.

Waren, die von dort aus nach ganz Europa transportiert werden. "Das ist die größte Herausforderung. Dabei sollen die Häfen in Düsseldorf eine wichtige Rolle spielen", sagte Elbers nach der Hafenrundfahrt mit Wouter van Dijk. Mit dabei waren Vertreter der Düsseldorfer Initiative "Zukunft durch Industrie".

Das Ziel ist, die Fracht per Schiff bis nach Düsseldorf zu transportieren - per Lkw ist bei dem Umschlagzuwachs mit einem Verkehrskollaps zu rechnen -, hier Containerflächen zur Verfügung zu stellen, aber auch Betriebe für Montage und Veredelung anzusiedeln. Deshalb soll der Reisholzer Hafen zum D-Port ausgebaut werden. "Die Eindrücke in Rotterdam bestätigen mich in meinem Willen, die Düsseldorfer Industrie dabei zu unterstützen", sagte Elbers. Jetzt müssten die richtigen Weichen gestellt werden, damit Düsseldorf in einem Netz von europäischen Umschlagzentren "eine Vorreiterrolle übernehmen und von seiner strategischen Lage profitieren" könne. Am Abend traf Elbers noch Ahmed Aboutaleb, den Bürgermeister von Rotterdam.

Fest steht: Das Nachbarland ist ein wichtiger Wirtschaftspartner der NRW-Landeshauptstadt. Er sieht seinen Besuch in Holland deshalb vor allem unter dem Aspekt Wirtschaftsförderung. Am Vormittag hatte Elbers in Den Haag Wirtschaftsgespräche geführt. Von Vertretern der deutschen Botschaft und der deutsch-niederländischen Handelskammer ließ er sich zunächst über die aktuelle Situation in den Niederlanden informieren.

Anschließend besuchte er KPN, mit 40 Millionen Kunden der größte Telekommunikationsanbieter der Niederlande. Weltweit beschäftigt KPN 40 000 Mitarbeiter, zu der Gruppe gehört auch das deutsche Tochterunternehmen E-Plus. Im Gespräch mit KPN-Manager Jos Huigen war der vor kurzem diskutierte Verkauf an Telefonica (O2) Thema.

Huigen betonte, ein Verkauf sei nun endgültig "vom Tisch". Dies sei für die rund 1000 Mitarbeiter in Düsseldorf eine große Erleichterung gewesen, so Elbers. Vereinbart wurde mit den niederländischen Partnern, im zweiten Halbjahr 2012 ein Spitzengespräch mit den niederländischen Unternehmern in Düsseldorf zu organisieren. Zudem ist in den Niederlanden eine Marketing-Offensive für den Standort Düsseldorf geplant.

(ila)
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