Streit um Interimsstraße OB wirbt bei Jonges für Umbau

Düsseldorf · Montag geht es im Rathaus noch einmal um die geplante Straße, die während des Baus des Kö-Bogens durch den Hofgarten führen soll. Empörte Bürger trafen sich am Samstagabend zum gemeinsamen Protest im Park.

 Das Ufer der Landskrone im Hofgarten: Wo jetzt der gesperrte Fußgängerweg verläuft, soll in einigen Wochen - fast auf dem Höhen-Niveau der Hofgartenstraße- die Umleitungsstraße für die Autos gebaut werden.

Das Ufer der Landskrone im Hofgarten: Wo jetzt der gesperrte Fußgängerweg verläuft, soll in einigen Wochen - fast auf dem Höhen-Niveau der Hofgartenstraße- die Umleitungsstraße für die Autos gebaut werden.

Foto: Busskamp

Der Kö-Bogen steht heute im Zentrum des Terminkalenders von Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU). Das Stadtoberhaupt wird um 9 Uhr an der Sondersitzung der Kleinen Kommission Kö-Bogen teilnehmen und um 13 Uhr gemeinsam mit dem Planungs- und Verkehrsdezernenten Gregor Bonin den Heimatverein Düsseldorfer Jonges zum selben Thema im Rathaus empfangen. Hintergrund ist die geplante Interimsstraße, über die am Rande des Hofgartens für die Zeit der Bauarbeiten auf dem Jan-Wellem-Platz der Autoverkehr fließen soll. Dafür müssen — vor allem auf der Böschung zwischen Hofgartenstraße und dem Gewässer Landskrone — 24 Bäume gefällt werden.

Bei Teilen der Politik und den Jonges hatte das für Überraschung gesorgt, zumal der Hofgarten ein geschütztes Gartendenkmal ist. Die Jonges verstehen sich als dessen Wahrer. "Wir unterstützen ja den Kö-Bogen", sagte Jonges-Stadtbildpfleger. "Aber das Ausmaß des geplanten Eingriffes hat uns doch überrascht." Auch die rot-grüne Rats-Opposition, die den Kö-Bogen von Beginn an abgelehnt hatte, warf den Planern vor, unter Ausschluss der Öffentlichkeit Fakten schaffen zu wollen. Bonin weist das weit von sich: "Das war stets Beschlusslage und zumindest den Mitgliedern der Kleinen Kommission bekannt."

Bei der Kommission handelt es sich um ein beratendes Gremium, dem Vertreter der Politik und der Stadt angehören. Für die CDU sitzen Fraktionschef Friedrich G. Conzen, Andreas Hartnigk und Alexander Fils in der Kommission, für die FDP Marie-Agnes Strack-Zimmermann und für die Grünen Clara Deilmann. Die SPD hatte einst ihre Teilnahme verweigert, weil sie das gesamte Projekt ablehnt, und ist somit von Informationen abgebunden. Für die Stadt sitzen außer dem OB und Bonin auch Fachleute aus der Verwaltung am Tisch.

Sowohl am Morgen als auch mittags wollen Elbers und Bonin für das Projekt werben, bei dem im ersten Schritt auf dem Jan-Wellem-Platz zwei Neubauten nach einem Entwurf von Daniel Libeskind entstehen und der Verkehr in Tunnel geleitet, im zweiten Abschnitt die Hochstraße Tausendfüßler abgerissen werden und die gesamte Oberfläche neu gestaltet werden soll.

(RP)
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