Düsseldorf Ökotop gibt Tipps für grüne Vielfalt

Düsseldorf · Mit vielen Aktionen für mehr Natur in der Großstadt feierte das Ökotop in Heerdt den internationalen "Tag der Erde". Besucher konnten sich dabei auch praktische Tipps für mehr Grün im eigenen Alltag holen.

 Jim, 8 Jahre, und Mina, 9 Jahre, bastelten mit ihrer Mutter Guel Islebe an einer Weltkugel aus Zweigen und Sträuchern.

Jim, 8 Jahre, und Mina, 9 Jahre, bastelten mit ihrer Mutter Guel Islebe an einer Weltkugel aus Zweigen und Sträuchern.

Foto: Anne Orthen

Mit Samen und Setzlingen für den eigenen Balkon, Führungen durch Imkerei und Hochbeete, vielen Informationsständen rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit hat das Ökotop in Heerdt den "Tag der Erde" gefeiert. Während sich der internationale Aktionstag am Mittwoch unter dem Motto "Global denken, lokal handeln" in diesem Jahr vorrangig mit dem nachhaltigen Umgang mit Müll beschäftigen wird, wollte das Ökotop mit seiner Veranstaltung "Urbanes Grün - grüne Vielfalt" zu mehr Engagement für Grünflächen in der Stadt und im Eigenheim aufrufen. Eine große Weltkugel aus Zweigen und Ästen war der Hingucker.

Jürgen Wallney, Erster Vorsitzender des Vereins Ökotop Heerdt, betonte die Bedeutung von Grünflächen in Großstädten. "Sie gehören als soziale Räume zur vernünftigen Stadtentwicklung dazu", sagte er. Da im Jahr 2050 um die 80 Prozent der Weltbevölkerung in Großstädten leben sollen, sei auch die Frage nach der Umsetzung von "grüner Vielfalt" wichtig. Mit seinen Angeboten wie den Hochbeeten, dem Naturerlebnisbereich für Kinder und der Imkerei sei das Ökotop ein Beispiel für ökologische Vielfalt. "Heerdt ist ein Stadtteil mit viel Industrie und vielen Bürogebäuden. Da ist das Ökotop als grüne Oase ein vernünftiger Ausgleich", so Wallney. "Außerdem habe ich die Möglichkeit, mich hier als Bürger in den Stadtteil einzubringen."

Da Engagement für die Umwelt und die Natur im Stadtteil aber schon im direkten Umfeld anfängt, konnten sich Besucher praktische Tipps holen, um den eigenen Alltag ein bisschen grüner zu gestalten. Neben Infoständen rund um das richtige Kompostieren und das Anpflanzen von Obst und Gemüse informierten Vereine wie Slow-Food über den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Lebensmitteln. "Wir wollen Denkanstöße geben", sagte Jürgen Wallney. Dabei wolle man nicht mit erhobenem Zeigefinger reden. "Aber es reicht nicht, sich ein gutes Gewissen zu kaufen."

Mit seinem Programm richtete sich das Ökotop nicht nur an erwachsene Besucher. Beim Speckstein-Schleifen oder bei einem Besuch bei den Honigbienen wurde auch den Jüngsten vermittelt, wie wichtig die Natur auch in der Stadt ist. Außerdem wartete für jedes Kind ein Blumentopf, der sich mit Bohnensamen befüllen ließ. "Das Verständnis, dass wir ein Teil der Natur sind, muss wieder wachsen",sagte Jürgen Wallney. Deshalb soll auch die sich im Bau befindliche Kita im Ökotop Streuobstwiesen bekommen. "Wenn die Kinder aus der Kita erleben, wie ein Apfel vom Baum schmeckt, dann erreicht das wiederum die Eltern", sagte Jürgen Wallney.

Beim Aktionstag traf man auf viele Menschen, die sich schon länger für Naturschutz einsetzen. So auch Pit Fischer aus Mörsenbroich. Für ihn gehört umweltbewusstes Leben zum Alltag dazu: "Ich benutze keine Plastiktüten mehr, nur noch den klassischen Jutebeutel. Das sollte jeder so beherzigen." Auch bei Verpackungen gelte für ihn: so wenig wie möglich. Am "Tag der Erde" wollte Fischer sich noch weitere Anregungen holen. "Ich werde heute auch noch einige Setzlinge kaufen", sagte er. "Die werden dann alle auf dem Balkon eingepflanzt." Beim "Tag der Erde" war er bisher jedes Mal dabei. Denn für ihn, so wie für viele andere Teilnehmer, war klar: "Die Erde ist schützenswert!"

(RP)
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