Düsseldorf Offener Sonntag: Verdi bedauert - und klagt

Düsseldorf · Zur ProWein hatte der Stadtrat eine Sonntagsöffnung genehmigt. Die Gewerkschaft geht dagegen vor.

Die ersten Werbeplakate hängen schon. Und sobald im Amtsblatt der Stadt offiziell verkündet wird, dass der 18. März in der Innenstadt ein verkaufsoffener Sonntag ist, wird die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Post zum Verwaltungsgericht bringen.

"Es tut uns leid", sagt Geschäftsführerin Stephanie Peifer, "solche Klagen braucht kein Mensch. Aber der Stadtrat ist leider nicht den klugen Empfehlungen des Ausschusses gefolgt - deshalb bleibt uns gar nichts anderes übrig." Die Stadt hatte sich ohnehin schon schwergetan, verkaufsoffene Sonntage zu genehmigen. Nur zwei sollte es im ersten Halbjahr 2018 geben, einen zum Maimarkt in Benrath und eben den zur Weinmesse ProWein im März. Während der Maimarkt unstreitig als Veranstaltung gilt, deren Hauptattraktion nicht der Einkaufssonntag ist, haben auch die Kommunalpolitiker den ProWein-Termin kritisch gesehen.

Denn nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgericht muss die Veranstaltung selbst der Besuchermagnet sein. Zur ProWein aber kämen über die drei Messetage weniger Gäste als Kunden in die Innenstadtgeschäfte, argumentiert die Gewerkschaft, die auf Basis des höchstrichterlichen Urteils im vergangenen Jahr nicht nur in Düsseldorf verkaufsoffene Sonntage verhindert hat. Mit einer Leitmesse wie der Interpack, zu der die Ladenöffnung erlaubt war, sei die ProWein nicht zu vergleichen, sagt Verdi-Geschäftsführerin Peifer, "sondern eher mit der Beauty." Und für die Schönheitsmesse im Frühjahr hatte Verdi voriges Jahr beim Verwaltungsgericht das Verbot der Sonntagsöffnung durchgesetzt. Stephanie Peifer hofft nun, dass die Veröffentlichung im Amtsblatt schnell erfolgt. "Wir wollen eine Gerichtsentscheidung nicht erst kurz vorm Termin", sagt Peifer. Dass im Dezember erst in letzter Minute klar war, ob die Geschäfte am zweiten Adventssonntag öffnen durften, hatte für großen Ärger beim Einzelhandel gesorgt. "Das ist nicht unsere Absicht", sagt Peifer, "aber klagen dürfen wir erst nach der amtlichen Verlautbarung." Die Stadt ist also am Zug, und die Verdi-Sprecherin ist sicher, dass es auch im Rathaus kein Interesse an einer Verzögerung gibt.

(sg)
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