Düsseldorf Ohne Ticket in Düsseldorfs Parkhäuser

Düsseldorf · Das Start-up-Unternehmen Evopark bietet eine kostenlose Chipkarte, mit der man ticketlos in diverse Parkhäuser der Stadt fahren kann. Die Rechnung kommt am Monatsende per Post. Einzelhändler gewähren Rabatte.

 Marik Hermann (l.) und Tobias Weiper hatten mit Kommilitonen im Studium die Idee zu Evopark. Nach ihrem Abschluss setzen sie diese um. Ende des Monats gibt es vier teilnehmende Parkhäuser, im Sommer sollen es 16 sein.

Marik Hermann (l.) und Tobias Weiper hatten mit Kommilitonen im Studium die Idee zu Evopark. Nach ihrem Abschluss setzen sie diese um. Ende des Monats gibt es vier teilnehmende Parkhäuser, im Sommer sollen es 16 sein.

Foto: Bernd Schaller

Ein junges Unternehmen will das Parken in Düsseldorf einfacher machen. Evopark heißt das Konzept, und das ist für Autofahrer denkbar einfach. Registrierte Nutzer erhalten eine Karte mit einem Computerchip. Ohne ein Ticket zu ziehen öffnet sich damit die Parkhausschranke. Die Karte muss dazu lediglich im Wagen liegen. Die Ausfahrt funktioniert genauso. Und zum Kassenautomaten muss der Autofahrer auch nicht. Er erhält am Monatsende eine Rechnung, die per Kreditkarte, Lastschrift oder Paypal beglichen wird.

Seit Januar läuft Evopark in Düsseldorf. 100 Kunden haben die Existenzgründer in der NRW-Landeshauptstadt bereits. "Die ersten Parkhäuser, die mitmachen, sind das am Barbarossaplatz in Oberkassel und das am Immermannhof in der Nähe des Hauptbahnhofs", sagt Mit-Gründer Tobias Weiper (26). Nächste Woche werde das Parkhaus am Grabbeplatz nahe der Kunsthalle in den Service von Evopark einbezogen. In zwei Wochen folgt das Parkhaus Hohe Straße.

"Zurzeit führen wir außerdem Gespräche mit Carschhaus, Schadow Arkaden und Stilwerk. Diese prüfen derzeit nur noch die Verträge", sagt Mit-Gründer Marik Hermann (24). Bis zum Sommer wollen die Start-up-Unternehmer 16 Parkhäuser unter Vertrag haben. Alle Garagen müssen dazu von Evopark mit so genannten RFID-Sendern ausgerüstet werden.

Die Anmeldung für Parkkunden erfolgt im Internet auf der Seite www.evopark.de. Nach wenigen Tagen erhalten Kunden die Chipkarte per Post zugeschickt. Sie ist sofort einsatzbereit. Nach der Registrierung können Kunden per Internet oder Smartphone abfragen, wie viel an Parkgebühren für den jeweiligen Monat bereits aufgelaufen ist. Eine ebenfalls kostenlose App für internetfähige Handys ermöglicht einen Überblick über freie Parkplätze in den bei Evopark teilnehmenden Parkhäusern.

Die Idee zu Evopark hatten mehrere Studenten um Hermann und Weiper in einem Studienseminar. Nachdem sie ihren Master-Abschluss in BWL vor einem Jahr gemacht haben, begannen sie mit der Planung und Umsetzung ihrer Geschäftsidee. Das Kapital in sechsstelliger Höhe sammelten sie bei Bekannten und bei anderen Jung-Unternehmern ein. In 18 Monaten wollen sie profitabel arbeiten.

Doch woher sollen die Erlöse bei dem für Autofahrer kostenlosen Angebot kommen? "Wir sprechen Einzelhändler an, unsere Kunden mit speziellen Rabattaktionen zu locken. Außerdem bezahlen die Parkhausbetreiber eine geringe Gebühr dafür, dass wir mehr Kunden in ihre Garagen locken", sagt Weiper. So gibt es etwa Rabattmarken für die Parkgebühr, die Einzelhändler dann ab einer bestimmten Einkaufsgröße an ihre Kunden verschenken können. Verschiedene Händler am Bahnhof, in der Innenstadt und im Linksrheinischen nehmen bereits teil.

Den kommunikativen Durchbruch erhoffen sich die Jungunternehmer von der Hightech-Messe Cebit in Hannover. Dort sind sie auf dem Stand des NRW-Wirtschaftsministeriums vertreten. Den Platz dort gewannen sie bei einem Gründerwettbewerb. "Wir haben angefragt und die Zusage bekommen, dass uns Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Stand besuchen wird", sagt Marik Hermann.

Düsseldorf soll nur der Testmarkt für Evopark sein. Klappt es dort, sollen andere deutsche Oberzentren angegangen werden.

(RP)
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