Hobby-Meteorologe "Wetterstrucksi" Opfer des Rheinkirmes-Überfalls äußert sich auf Facebook

Düsseldorf · Der junge Mann, der im Sommer nach einem Besuch der Rheinkirmes in Düsseldorf brutal überfallen wurde, hat sich auf Facebook geäußert. Viele kennen ihn und seine Seite "Wetterstrucksi". Jetzt spricht er darüber, wie schlecht es ihm nach dem Überfall geht.

 Wegen des Raubes vor Gericht stehen inzwischen zwei Bewohner einer Asylunterkunft. Der dritte Mann ist flüchtig.

Wegen des Raubes vor Gericht stehen inzwischen zwei Bewohner einer Asylunterkunft. Der dritte Mann ist flüchtig.

Foto: wuk

Den Beitrag habe er gegen zwei Uhr morgens geschrieben, beginnt Jens Strucks, den die meisten nur als "Wetterstrucksi" kennen. Der 22-jährige Lehramtsstudent aus Düsseldorf informiert auf seiner Seite über das lokale Wetter - ein ungewöhnliches Hobby, in das er viel Zeit investiert. Die Rheinische Post poträtierte ihn deshalb im Juni 2016.

Nur fünf Wochen später veränderte sich sein Leben durch einen Überfall: Jens Strucks kam gerade von der Rheinkirmes, als ihn drei junge Männer in Oberkassel anhielten, mit einem Messer bedrohten und verletzten, ihm sein Bargeld wegnahmen und ihn zwangen, ihnen seine EC-Karte und die PIN zu geben. Derzeit läuft der Prozess am Landgericht Düsseldorf, Jens Strucks selbst hat auch schon ausgesagt.

Auf Facebook spricht er darüber, wie der Überfall sein Leben verändert hat: "Seit Dezember plagen mich so ziemlich alle Begleiterscheinungen, die wohl diese Tat so mitbringen [kann]", schreibt er. "Ängste im Dunkeln alleine zu sein, depressive Anfälle sowie ein Unwohlsein, das ich so nicht kannte." Er sei aber stabil, so Strucks. Er wolle erklären, warum seine Wetterposts nicht mehr so regelmäßig kämen, und nicht mehr unterdrücken, was in seinen Gedanken herumschwirre. Er wolle "einfach auch aus diesem Schweigen" herauskommen.

Strucks kündigte an, seine Seite trotz seines baldigen Umzugs nach Wuppertal, wo er studiert, weiterbetreiben zu wollen. "Mit diesem Schritt erhoffe ich mir auch, dass ich diese furchtbare zweite Hälfte von 2016 endgültig hinter mir lassen kann und ich endlich den Neuanfang starten kann, den ich in jeglicher Hinsicht nötig habe."

Dutzende Kommentare unter seinem Beitrag und viele Reaktionen zeigen: Die Fans des "Wetterstrucksi" fühlen mit dem Hobby-Meteorologen. Sie wünschen ihm Glück für die Zukunft und Kraft, um aus dem Tief herauszukommen.

(hpaw)
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