Düsseldorf Ordnungsamt geht gegen Falschparker vor

Düsseldorf · Sie stehen auf dem Bürgersteig oder Radweg, parken in zweiter Reihe oder blockieren Rettunsgwege: Eine Schwerpunktaktion gegen Falschparker soll für mehr Rücksicht sorgen und Gefahren vermeiden. Politessen geraten oft in Streitereien.

Falschparker behindern Feuerwehr in Düsseldorf
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Der Fahrer des Wagens muss beim Parken recht geschickt gewesen sein. Von der vierspurigen Klever Straße kommend ist er wahrscheinlich im spitzen Winkel rechts abgebogen, über Bordstein, Rad- und Gehweg gepoltert, um dann sein Fahrzeug vor dem Gartenzaun abzustellen. "Allein diese Auffahrt hat schon die Bürger behindert", sagt Ulrike Vorjohann und tippt das Kennzeichen in ihr Smartphone ein. Durch ein spezielles Programm ist es mit der Zentrale vernetzt und zeigt an, dass es zum Falschparker einen Anwohnerparkausweis gibt. "Der hilft ihm jetzt aber auch nicht", sagt die Politesse und bereitet ein Knöllchen vor.

Wenn Ulrike Vorjohann und ihre Kollegen durch die Stadtteile gehen, achten sie in dieser Woche besonders auf Falschparker, die Geh- und Radwege behindern. Diese Schwerpunktaktion des Ordnungsamts soll die Autofahrer zur Rücksicht ermahnen.

Parkplatzverschwender: Falschparker in der Region
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Eine Straße weiter zückt Ulrike Vorjohann wieder ihr Arbeitsgerät. Ein Fahrer hat seinen Wagen auf den Gehweg abgestellt, dass so mancher Passant es schwer hat, vorbeizukommen. Ein Rollstuhlfahrer etwa hätte gar keine Chance, Eltern mit Kinderwagen müssen schon geschickt manövrieren. "Viele Passanten weichen wegen Gehweg-Parker auf die Straße aus, wenn ihnen noch jemand entgegen kommt", sagt Vorjohann. "Und genau diese Gefahrenlage wollen wir ja verhindern."

An Ausreden seien die Fahrzeughalter nur selten verlegen. "Viele Fahrer haben ein falsches Anspruchsdenken", sagt sie. "Ich zahle Steuern, ich darf auch mal falsch parken", habe sie sich oft anhören müssen. Andere Verkehrsteilnehmer würden ihren Fehler zwar einsehen, sagen aber: "Ich wohne doch hier - wo soll ich denn sonst parken?" Meist reagiert Ulrike Vorjohann gelassen. "Ein besseres Zeitmanagement könnte im Verkehr und bei Parken helfen."

 Mit Knöllchen ermahnt Ulrike Vorjohann die Falschparker. Oft rücken die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf eine Beschwerde der Bürger hin aus.

Mit Knöllchen ermahnt Ulrike Vorjohann die Falschparker. Oft rücken die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf eine Beschwerde der Bürger hin aus.

Foto: Bauer

Bereits im März veranstaltete das Ordnungsamt eine Schwerpunktaktion gegen Parker auf Geh- und Radwegen. "Die Zahl der Feststellungen ist dennoch auf gleich hohem Niveau", sagt Sebastian Veelken, stellvertretender Leiter des Ordnungsamts. Bei Radfahrern und Fußgängern sind die Politessen daher gern gesehen. "Wir erhalten über unsere Hotline viele Anrufe mit Beschwerden über Falschparker", sagt Veelken. Dann kämen die Mitarbeiter des Ordnungsamts, um die Situation zu kontrollieren und den Fahrer mit einem Knöllchen zu ermahnen. "Wer sein Bequemlichkeitsniveau hoch ansetzt, landet eben in dieser Situation", sagt Veelken.

Manche Falschparker zeigen keine Einsicht und reagieren aggressiv. So wie der Fahrer, der seinen Wagen auf dem Radweg abstellte und den Hinweis ignorierte, dass wenige Meter weiter eine Lücke frei war. "Er war überzeugt, auf dem Radweg halten zu dürfen", erzählt Ulrike Vorjohann. Es kam zum Streit. Dass wegen seines Wagens die Radfahrer auf die Hauptstraße ausweichen mussten, sah der Fahrer nicht. Letztlich verlangte er die Dienstnummer und drohte mit Beschwerde. "Sie werden noch von mir hören!"

Bei solchem Ärger bleiben Ulrike Vorjohann und ihre Kollegen kühl. "Den Frust von anderen lasse ich nicht an mich heran", sagt sie.

(RP)
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