Düsseldorf Düsseldorf feiert Europa

Düsseldorf · Bei einem Fest im und am Rathaus warben 16 Nationen für das europäische Projekt.

 Leona (8) spielt eine aufs Pflaster aufgemalte Version von "Vier gewinnt" mit dem Be lgier Danie Jordens.

Leona (8) spielt eine aufs Pflaster aufgemalte Version von "Vier gewinnt" mit dem Be lgier Danie Jordens.

Foto: hans-Jürgen bauer

Die europäische Idee hat es in diesen Tagen nicht immer leicht. Fernab der politischen Ebene ist von dieser Anspannung nur wenig zu spüren. Auf dem Europafest in Düsseldorf kamen am Samstag Menschen aus ganz Europa zusammen. Im und um das Rathaus gab es Stände mit europäischem Streetfood, Straßenkünstlern und Informationsangeboten. 16 Länder waren auf dem Europafest vertreten. Doch trotz der guten Stimmung bestimmte ein Thema die Gespräche der Besucher: die gestrige Präsidentschaftswahl in Frankreich.

Auch Patricia Schmitz redete darüber. Sie betreute den Stand des "Club des Affaires", einem Verein, der die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich stärken will: "Wir helfen französischen Unternehmen, hier Fuß zu fassen und bauen ein Netzwerk auf." Schmitz ist ein absoluter Fan der französischen Kultur: "Ich fahre so oft wie möglich rüber, lese Bücher und halte Kontakt mit Freunden in Frankreich." Auch ihre berufliche Vergangenheit ist europäisch. Schmitz hat bereits für ein dänisches und ein niederländisches Unternehmen gearbeitet. Jetzt betreut sie den "Club des Affaires".

Der Verein habe im Vorfeld darüber nachgedacht, etwas zu tun, um Marine Le Pen zu verhindern, erklärte Schmitz. "Doch das ist schwierig, denn die Wirtschaft wird keine Position beziehen", Unternehmen müssten mit jedem der Kandidaten als Präsidenten leben.

Vor Nadia Creutz liegen blaue Sticker, Kollegen verteilen Luftballons mit der Europaflagge. Sie gehört zum Orga-Team der Bewegung "Pulse of Europe". Creutz ist begeistert, wie viel Europa in Düsseldorf stecke: "Zuerst waren wir nur zehn Personen, dann wurden es immer mehr Düsseldorfer." Mittlerweile kommen jeden Sonntag rund 2000 Menschen zu den Kundgebungen auf dem Burgplatz. Auch sie bangte um die Wahl im Nachbarland: "Ich habe Angst, dass die EU auf einmal tot ist", sagte Creutz. Konkrete politische Forderungen habe "Pulse of Europe" noch nicht. Es gehe lediglich darum, Emotionen für Europa zu zeigen.

Das ist auf dem Düsseldorfer Europatag gelungen. Die Veranstaltung zeigt, dass auch politische Probleme die Menschen nicht auseinanderbringen können. Der beste Beweis: Auch Großbritannien war mit "Fish and Chips" und einigen Musikern noch beim Europafest dabei.

(RP)
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