Fotos Passagiere ärgern sich über Flughafenstreik
Lange Schlangen an den Ticketschaltern gibt es heute am Flughafen Düsseldorf. Viele Flüge haben Verspätung oder wurden annuliert. Die meisten Fluggäste haben kein Verständnis für die Ausfälle und Verspätungen
"Wir haben schon einen neunstündigen Flug aus Miami hinter uns und jetzt stehen wir hier am Flughafen und unser Anschlusszug nach Wien wurde gestrichen", erzählt Daniel Bürg. "Die Gefühlslage ist jetzt natürlich sehr schlecht. Ein wirklich unschönes Ende des Urlaubs. Da wir wirklich völlig übermüdet sind, hoffen wir schnell einen anderen Flug nach Österreich zu bekommen. Mal sehen, ob wir heute noch nach Hause kommen."
"Wir hängen schon seit gestern am Düsseldorfer Flughafen fest. Aufgrund eines verspäteten Zuges haben wir gestern unseren Flug nach Dubai verpasst", sagt Norbert Eichhorn aus Berlin." Es ist natürlich ärgerlich, dass wir wegen der Streiks jetzt noch länger warten müssen. Sicher ist nicht mal, ob wir noch einen Flug bekommen und wenn ja, wird der wahrscheinlich tausend Euro teurer sein als der erste. Grundsätzlich kann ich die Flughafen-Mitarbeiter aber verstehen."
"Ich komme aus Hamburg und habe extra einen Flug von Düsseldorf aus gebucht, weil der hier 150 Euro günstiger war. Da hätte ich jetzt auch besser in Hamburg bleiben können, da streiken sie nämlich nicht und ich wäre warscheinlich eher angekommen", schildert Jasper Andresen seine Situation.
Auch bei Salvatore Lucini und Martin Flury aus Zürich wurde der Flug gestrichen. "Es ist wirklich mühsam jetzt noch einen neuen Flug zu buchen und nicht zu wissen, ob wir heute noch zu Hause ankommen. Aber wir nehmen das mit Schweizer Gelassenheit und hoffen nur, dass wir noch pünktlich ankommen, um morgen all unsere Termine wahrzunehmen", erzählen sie.
Thomas Nork aus Köln und Manuel Grim aus Dortmund sind bezüglich des Streiks geteilter Meinung. "Ich finde eine Streikforderung von 30 Prozent wirklich übertrieben. Meiner Meinung nach müsste der Flughafen die Mitarbeiter rausschmeißen und neue einstellen. Für den Streik habe ich wirklich kein Verständnis", sagt Thomas Nork. Manuel Grim sieht das Ganze etwas gelassener:" Ich gebe eher dem Flughafen und der Bundespolizei die Schuld, die im Falle eines Streiks nicht in der Lage sind, den Betrieb am Flughafen vernünftig am Laufen zu halten."
"Unser Flug sollte eigentlich schon um sieben Uhr gehen. Jetzt warten wir auf den neuen Flug um 14 Uhr und hoffen inständig, dass der nicht annuliert wird. Wir sind natürlich genervt, dass der Streik jetzt auch uns betrifft allerdings haben wir im Großen und Ganzen Verständnis für die Mitarbeiter. Der Flughafen sollte eher auf deren Forderungen eingehen", erzählen die beiden.
Wilhelm Nell aus Kaarst ist gerade auf Geschäftsreise. Er sagt: "Der Streik wird einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Das fängt bei mir schon an. Je länger ich hier fest sitze, desto weniger Arbeit kann ich leisten. Dazu muss aber gesagt werden, dass ich für so wenig Geld, wie die Mitarbeiter des Sicherheitspersonals es erhalten, auch nicht arbeiten würde und Streik ist nun mal das einzige Druckmittel, dass in so einer Situation hilft. Jedoch sollte der Flughafen mit der Situation anders umgehen. Immerhin ist das ja nicht der erste Streik."
"Es ist nicht das erste Mal, dass ich von einem Streik an einem Flughafen betroffen bin. Beim ersten Mal hatte ich noch Verständnis, allerdings muss ich jetzt sagen, dass dieser Streik maßlos übertrieben ist. Der Streit der Mitarbeiter mit dem Flughafen sollte einfach keine Passagiere beeinflussen. Darüber hinaus kam der Flugausfall für mich völlig überraschend. Ich wusste gar nicht, dass hier gestreikt wird", sagt Mechthild Gockel aus Voerde.
Michael Kuhlenkamp aus Bremen hält den Streik für völlig unangemessen: "In Anbetracht der Forderungen ist das eine Unverschämtheit. Nicht jeder Job in Deutschland ist 2000 Euro wert. Da muss man auch nach den Qualifikationen gehen. Für mich ist bei solch irsinnigen Forderungen eindeutig die mangelnde Arbeitsmoral Schuld."
"Für Fluggäste ist die Situation natürlich bescheiden", findet Enrico Tappert aus Bonn. "Es ist natürlich auch verständlich, dass die Angestellten sich nicht richtig behandelt fühlen. Das sollte sich jedoch nicht auf Kunden auswirken. Irgenwie muss da eine andere Lösung gefunden werden."