Düsseldorf Pattsituation im Denkmalhaus-Streit

Düsseldorf · Haus an der Benderstraße laut Stadt nicht durch die Bauarbeiten beschädigt.

Ende 2015 hatten Bauarbeiten an der Benderstraße ein denkmalgeschütztes Haus in Mitleidenschaft gezogen - so sagt zumindest die Bewohnerin Edith Sommer, die sich mit ihrer Beschwerde an unseren Bürgermonitor gewandt und ihre Position mit einem Gutachten untermauert hat. Laut diesem sei es "wahrscheinlich", dass die Schäden im Parkett und der Holztreppe sowie die verschobenen Bodendielen durch die Straßen- und Gleisarbeiten entstanden seien. Nun hat die Stadt Stellung bezogen - mit dem Verweis auf ein eigenes Gutachten, dass ein öffentlich bestellter Sachverständiger schon vor einem Jahr der Öffentlichkeit präsentiert habe.

Auf Anfrage der Redaktion erklärte Stadtsprecher Volker Paulat, dass es nach den Arbeiten, die auch die Gerresheimer Rentnerin für den sanierungsbedürftigen Zustand ihres Hauses verantwortlich macht, "Unmut" in der Nachbarschaft an der Benderstraße gegeben habe. Mehrere Eigentümer hätten sich beschwert, weshalb die Stadt im Februar 2016 in den Häusern Erschütterungstests durchgeführt hat. "Diese haben gezeigt, dass alle im Zuge des Straßenbaus eingesetzten Baugeräte die erlaubten Grenzwerte nicht überschritten haben", sagt Paulat. Das entsprechende Gutachten sei dann im März der Bezirksvertretung präsentiert worden, unter Anwesenheit der Hauseigentümer. Ein Anspruch auf eine Ausbesserung der "vermeintlich" durch die Baustelle begründeten Schäden bestehe nicht. Das Gutachten sei Paulat zufolge so zu verstehen, dass es sich auf alle Erschütterungen während der Bauzeit bezieht. Es steht Aussage gegen Aussage, eine Entschädigung ist nicht zu erwarten. Dies wurde auch der Rentnerin mitgeteilt, die nun die mindestens 15.000 Euro teure Sanierung selbst zahlen muss.

(bur)
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