Düsseldorf Kunst und Sport protestieren gegen "Dügida"

Düsseldorf · Fortuna, DEG, Schauspielhaus und rund 20 weitere Akteure wollen ein Zeichen setzen für "Humanität, Respekt und Vielfalt" - und gegen die Anti-Islam-Demo "Dügida". Am Montag ist die Bahnhofsgegend wegen der Kundgebungen dicht.

 Sie stellten die Initiative vor: Winrich Meiszies (Theatermuseum, v. l.), Christoph Meyer (Oper), Christoph Rech (FFT), Michael Becker (Tonhalle), Gregor Jansen (Kunsthalle), Andreas Dahmen (Düsseldorf Festival), Hagen Lippe-Weißenfeld (Kunstsammlung), Bettina Masuch (Tanzhaus), Elke Lorentz (Kommödchen), Benedikt Mauer (Stadtarchiv), Beat Wismer (Kunstpalast), Kay Lorentz (Kommödchen), Christiane Oxenfort (Düsseldorf Festival), Angela Eckert-Schweizer (Quadriennale), Jo Pörsch (Borussia Düsseldorf), Henrike Tetz (Evangelische Kirche), Manfred Hill (Musikverein), Petra Serwe (Schauspielhaus), Sigrid Wolf (DGB), Dirk Kall (Fortuna), Cornelia Weyer (Restaurierungszentrum), Klaus-Peter Hommels (Stadtbücherei), Alexander von Maravic (Schauspielhaus), Boris Bartels (Dreimarketing), Volker Neupert (Düsseldorfer Appell)

Sie stellten die Initiative vor: Winrich Meiszies (Theatermuseum, v. l.), Christoph Meyer (Oper), Christoph Rech (FFT), Michael Becker (Tonhalle), Gregor Jansen (Kunsthalle), Andreas Dahmen (Düsseldorf Festival), Hagen Lippe-Weißenfeld (Kunstsammlung), Bettina Masuch (Tanzhaus), Elke Lorentz (Kommödchen), Benedikt Mauer (Stadtarchiv), Beat Wismer (Kunstpalast), Kay Lorentz (Kommödchen), Christiane Oxenfort (Düsseldorf Festival), Angela Eckert-Schweizer (Quadriennale), Jo Pörsch (Borussia Düsseldorf), Henrike Tetz (Evangelische Kirche), Manfred Hill (Musikverein), Petra Serwe (Schauspielhaus), Sigrid Wolf (DGB), Dirk Kall (Fortuna), Cornelia Weyer (Restaurierungszentrum), Klaus-Peter Hommels (Stadtbücherei), Alexander von Maravic (Schauspielhaus), Boris Bartels (Dreimarketing), Volker Neupert (Düsseldorfer Appell)

Foto: Bauer

Als Reaktion auf die zweite Anti-Islam-Demo "Dügida" setzen Kulturinstitute und Sportvereine ein gemeinsames Zeichen. Unter dem Motto "Düsseldorfer Kultur und Sport für Humanität, Respekt und Vielfalt" stellen sie sich gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. Das Motto ist auf weithin sichtbaren Bannern an Gebäuden zu sehen und wird über die Internet-Kanäle der Mitwirkenden verbreitet. Außerdem solidarisiert sich das Bündnis mit der friedlichen Gegenkundgebung, die unter Federführung des Bürgerbündnisses "Düsseldorfer Appell" steht. Die wird nun auch vom CDU-Kreisverband und der Jungen Union unterstützt, die Ratsfraktion hatte sich bereits angeschlossen.

Andreas Dahmen (Düsseldorf Festval) und Boris Bartels (Dreimarketing) hatten das Bündnis mit mehr als 20 Partnern in den vergangenen Tagen organisiert. Es richtet sich nicht nur gegen den Aufzug am Montag, der von der Pegida-Bewegung nach Streitigkeiten mit Anmelderin Melanie Dittmer (Pro NRW) nicht mehr unterstützt wird, sondern richtet sich generell gegen die Bestrebungen von Rechtspopulisten, die Ängste in der Bevölkerung zu instrumentalisieren.

Das Bündnis will aber vor allem eine positive Botschaft transportieren: In Düsseldorf leben Menschen aus 180 Nationen friedlich zusammen, außerdem steht die Stadt in Wirtschaft, Sport oder Kultur in Austausch mit der ganzen Welt - und dieses Miteinander ist eine Bereicherung. "Humanität, Respekt und Vielfalt sind Kern eines menschlichen Leitbildes für ein positives Miteinander und eine offene multiethnische Gesellschaft", heißt es in der Erklärung. Das Motto hat die Gruppe von der Bayerischen Staatsoper übernommen - die Düsseldorfer hoffen, dass sich auch ihr Signal weiterverbreitet.

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Derweil gibt es weitere Mitwirkende bei der Licht-Aus-Aktion, die Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) angeregt hatte. Vodafone wird seinen Campus-Tower am Montag um 18.25 Uhr verdunkeln. Auch die Bezirksregierung löscht das Licht an der Cecilienallee. Zudem sollen die Lichter unter anderem auch an Rheinturm, Riesenrad, Schlossturm und Rathaus ausgehen.

Rund um den Hauptbahnhof sind für Montag ab 18 Uhr vier Versammlungen angemeldet. Die Teilnehmer von Dügida treffen sich direkt vor dem Konrad-Adenauer-Platz und wollen in Richtung Berliner Allee ziehen, die Gegenkundgebung des Düsseldorfer Appells hat ihren Platz auf Höhe des DGB-Hauses in der Friedrich-Ebert-Straße. Außerdem hat das linke Bündnis "Düsseldorf stellt sich quer" zwei Versammlungen (Mintropstraße, Karl-Rudolf-Straße) angemeldet. Die Polizei rechnet mit einigen hundert Teilnehmern bei Dügida, der Düsseldorfer Appell erwartet 2000 Gegendemonstranten. Autofahrer und ÖPNV-Nutzer sollten die Gegend möglichst meiden.

Melanie Dittmer, Anmelderin von "Dügida", geht unterdessen rechtlich dagegen vor, dass Oberbürgermeister Geisel die Gegen-Demonstration unterstützt. Sie sieht seine Neutralitätspflicht verletzt und argumentiert zudem, die Licht-Aus-Aktion bringe die Bevölkerung in Gefahr. Im Rathaus erhielt man ein Fax vom Verwaltungsgericht - sieht die Angelegenheit aber gelassen, schließlich hat sich der OB einem breiten gesellschaftlichen Bündnis angeschlossen. Sicherheitsrelevante Lichter, unter anderem die Lampen an der Altstadt-Promenade, werden für die Aktion nicht ausgeschaltet.

(RP)
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