Düsseldorf Peter Leyendeckers Bilder des Lebens

Düsseldorf · Der in Lörick lebende Künstler stellt seine Arbeiten bis zum 6. April im Zentrum plus Oberkassel aus. Außerdem gibt er einmal in der Woche einen Kursus für Eltern mit ihren Kindern.

 Seine Aquarelle zeigen Landschaften aus Bayern, Österreich oder seiner Heimat Düsseldorf. Aber auch von Urlaubsreisen wie in die Türkei bringt Peter Leyendecker Eindrücke mit, die er mit dem Pinsel umsetzt.

Seine Aquarelle zeigen Landschaften aus Bayern, Österreich oder seiner Heimat Düsseldorf. Aber auch von Urlaubsreisen wie in die Türkei bringt Peter Leyendecker Eindrücke mit, die er mit dem Pinsel umsetzt.

Foto: hans-jürgen bauer

Als "Künstler" möchte sich Peter Leyendecker nicht bezeichnen: "Ich bin eher ein Handwerker mit künstlerischen Ambitionen." Wie jetzt aber im "Zentrum plus" zu sehen ist, sind die Bedürfnisse künstlerischer Betätigung breit gefächert. Denn festlegen möchte Leyendecker sich nicht, probiert unterschiedliche Techniken, erstellt Aquarelle, Radierungen, Fotographien, Keramik-Arbeiten und Schattenspielfiguren. Peter Leyendecker selbst behauptet, das alles "ohne künstlerischen Hintersinn" auszuführen, "aber sie müssen mir Freude machen und anderen auch."

Der Düsseldorfer, Jahrgang 1938, besuchte die Werkkunstschule in Krefeld und eignete sich an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rolf Sackenheim verschiedene Techniken an. Beruflich brachte Leyendecker seine handwerkliche Kunst als "Gebrauchsgrafiker" in Werbeagenturen ein. Aber dem privaten Vergnügen, Erlebtes auf der Leinwand per Pinsel oder Bleistift oder auch mit dem Fotoapparat festzuhalten, ist er während seines ganzen Berufslebens nachgegangen. Einen Querschnitt dieser Arbeiten — betitelt "Bilder (m)eines Lebens" — werden jetzt im Zentrum plus Oberkassel ausgestellt.

Landschafts-Aquarelle zeigen an der Müritz, in Bayern, Österreich, St. Peter Ording oder Lörick und am Rheinufer gesammelte Eindrücke, "immer vor Ort gemalt oder gezeichnet, nicht nach irgendwelchen Vorlagen." Einige Aquarelle erzählen von einem sechswöchigen Aufenthalt in der Türkei (1990), und Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Jahr 1978 geben die Stimmung verrottender Holzschiffe im Hafen von Audierne in der Bretagne wieder. Peter Leyendecker zeigt auch Beispiele seiner Keramik-Kunst, eine Fähigkeit, die er ehrenamtlich auf dem Abenteuer-Spielplatz am Brüggener Weg wöchentlich in einem Kinder-Eltern-Töpfer-Kurs weitergibt: "Kinder formen am liebsten Tiere oder Schalen und finden es toll, wenn wir die Gegenstände am offenen Feuer brennen." Seine Schattenspielfiguren — aus dünnem Papier erarbeitet und laminiert — sind eher etwas für Erwachsene. Mit ihnen führen er und Mitglieder der Gruppe "Keyworker" Stücke im Rheinischen Platt auf — beispielsweise die Schneider-Wibbel-Geschichte. Grundsätzlich ist Leyendecker dem Linksrheinischen eng verbunden. Er lebt seit 1949 in Lörick und möchte auf der linken Rheinseite ein ähnliches Projekt umsetzen, wie es ihm und seinen Mitstreitern in Gerresheim mit dem Verein "Miteinander — Wohnen in Verantwortung" gelungen ist. Ihm ist es wichtig, soziale und gesellschaftliche Kontakte zu pflegen. Wichtig aber sind ihm auch seine künstlerischen Arbeiten: "Ich möchte mich nicht von ihnen trennen. Deshalb ist das keine Verkaufsausstellung." Wer Interesse hat, kann sich bei ihm Repros anfertigen lassen.

(RP)
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