Serie Die Weihnachtsmacher Pfarrer Geibel und seine Predigten

Düsseldorf · Das klingt jetzt zunächst überhaupt nicht festlich: Im Advent hat Pfarrer Alfred Geibel niemals richtig Zeit. Adventsfeiern müssen vorbereitet und gestaltet, das Krippenspiel für den Heiligabend inszeniert und schließlich immer neue, immer verschiedene Predigten konzipiert werden. Zeit, in Feststimmung zu kommen, bleibt dem 57-Jährigen dabei nicht. Dafür gibt er aber alles, um den Menschen in der evangelischen Oster-Kirchengemeinde ein besinnliches Fest zu bescheren.

 Alfred Geibel organisiert an Heiligabend vier Gottesdienste.

Alfred Geibel organisiert an Heiligabend vier Gottesdienste.

Foto: Bauer

"Vor allem an Heiligabend wird es stressig für mich. Ich muss vier Gottesdienste organisieren", sagt Geibel. Um 14 Uhr ist er am 24. Dezember zunächst zu Gast im Seniorenheim, um 15.30 Uhr wird im nächsten Gottesdienst das Krippenspiel, dessen Regisseur er ist, gezeigt. Um 17 Uhr gibt es einen Gottesdienst zu festlicher Musik und um 23 Uhr, lange nach dem Abendessen und der Bescherung mit der Familie, hält er einen letzten Gottesdienst in seiner Kirche. Das Programm für all diese Zusammenkünfte hat Geibel bereits in groben Zügen fertiggestellt. "Die Kirche schlägt immer für jeden Sonntag und Feiertag im Advent Texte aus der Bibel vor, die man besprechen kann. Daran halte ich mich auch meistens und überlege dann, was ich meiner Gemeinde für eine Botschaft mit auf den Weg geben soll." Oft nimmt Geibel dabei Bezug auf aktuelle Geschehnisse, die die Menschen beschäftigen. Jedes Mal ist es aber eine andere Predigt, die er hält, doppelte Predigten gibt es bei Pfarrer Geibel nicht.

An Weihnachten ist er außerdem so ein bisschen das Mädchen für alles: Im letzten Gottesdienst an Heiligabend beispielsweise wird er vermutlich keine musikalische Begleitung haben. "Das heißt dann, dass ich das Ganze selbst auf der Gitarre begleite." Gerade dieser letzte Gottesdienst am 24. Dezember liegt ihm aber besonders am Herzen - weil er nach einem hektischen Tag dann endlich selbst ein wenig in Weihnachtsstimmung kommt. "Danach bin ich meist richtig aufgedreht", sagt Geibel. Dass er, während andere das Fest schon genießen können, noch arbeiten muss, stört ihn aber nicht: "Ich bin ohnehin kein großer Weihnachtsromantiker. Und meine Arbeit macht mir schließlich auch Spaß."

(lai)
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