Pflegemesse Rehacare gestartet

Düsseldorf · Die Rehacare International 2012, weltgrößte Fachmesse der Branche und Kongress für selbstbestimmtes Leben, hat gestern in Düsseldorf begonnen. Bis Samstag präsentieren 851 Aussteller aus 32 Ländern Ideen und Produkte zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und Pflegebedarf.

 Ein Handbike mit Kraftverstärkung ist ein Freizeitfahrzeug und ein bequemes Transportmittel, tauglich für Ausflüge ins Grüne und für mittlere Strecken.

Ein Handbike mit Kraftverstärkung ist ein Freizeitfahrzeug und ein bequemes Transportmittel, tauglich für Ausflüge ins Grüne und für mittlere Strecken.

Foto: Messe Duesseldorf / ctillmann

Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf sowie Senioren stehen im Mittelpunkt der internationalen Fachmesse Rehacare. Die Messe kann mittlerweile auf mehr als 30 Jahre Fachkompetenz zurückblicken. Die Aussteller präsentieren auf 31 000 Quadratmetern Fläche mit einer Kombination aus Produktdemonstration und komplexen Systemlösungen den internationalen Markt der Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben: Mobilitäts- und Alltagshilfen, Hilfsmittel für ambulante oder stationäre Pflege, Kommunikationstechnik, barrierefreie Wohnwelten und Ideen für Freizeit, Reise und Sport sind dort zu finden. Das Thema Mobilität mit Neuheiten rund um Rollstuhl, Fahrgerät und Gehhilfe bietet bei der diesjährigen Rehacare einen besonderen Schwerpunkt mit zahlreichen Produktneuheiten:

 Der Roboteranzug ReWalk macht das Gehen wieder möglich. Hiermit können Geschwindigkeiten von 2,5 km pro Stunde erreicht werden.

Der Roboteranzug ReWalk macht das Gehen wieder möglich. Hiermit können Geschwindigkeiten von 2,5 km pro Stunde erreicht werden.

Foto: Messe Duesseldorf / ctillmann

Care-O-bot heißt der mobile Roboterassistent des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts, ausgestellt im Themenpark für Assistenzrobotik in Halle 3. Er besteht aus einem Roboterarm und einer Steuereinheit. Die neu entwickelte Anwendung als Notfallassistent kann Notfälle über Sensoren oder durch Spracherkennung feststellen und entsprechend reagieren. Er kann auch Gegenstände automatisch lokalisieren und greifen. Über einen Touchscreen bietet er Gesellschaftsspiele, Musik oder das Vorlesen von Büchern an.

Bücherroboter Der Assistenzroboter Friend (ebenfalls Halle 3) wurde vom Institut für Automatisierungstechnik der Universität Bremen entwickelt. Im vorgestellten Modellprojekt arbeitet Lena Kredel von der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und führt dort die Katalogisierung von Büchern durch. Friend, ein Sitz auf Rädern mit Computer-, Kamerasystemen, Roboterarm, Greifer, Kamera und Monitor, unterstützt beim Greifen und Ablegen der Bücher, während die Eingabe der Literaturdaten durch die Nutzerin mit Hilfe einer Sprachsoftware erfolgt.

Gehhilfe Der Roboteranzug ReWalk in Halle 4, wurde von Argo Medical Technologies in Israel entwickelt. Er versetzt Menschen mit Behinderungen der unteren Gliedmaßen, wie etwa Querschnittgelähmte, durch Gehhilfen in die Lage, unabhängig zu stehen, Treppen zu steigen und in Räumen wie auch im Freien zu gehen. Er ist zum Preis von 52 500 Euro in Europa für Kliniken und Privatpersonen erhältlich. John Frijters, Europamanager des Anbieters, meint hierzu: "ReWalk befindet sich beispielsweise in einer Klinik in Greifswald im Einsatz und ist als Ergänzung zum Rollstuhl gedacht."

Symbol-App Die Kommunikations-App GoTalk now von Rehavista, ausgestellt in Halle 5, bietet einen Zugriff auf Symbolsammlungen auf unterschiedlichen Oberflächen. Diese Anwendung dient dazu, nicht sprechenden oder sprachbehinderten Menschen bei der Kommunikation zu helfen. Sie ist im App-Store für 63 Euro erhältlich. Das Komplettpaket "Rehatalkpad" mit iPad kostet 2950 Euro.

Reisen Das Reisemobil Paravano (Halle 6) ist ganz für Rollstuhlfahrer ausgelegt. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören eine breite Tür mit einer elektronisch gesteuerten Rampe, absenkbare Schränke und ein komfortabler Duschplatz. Das Reisemobil kann vom Rollstuhl aus bedient werden. Die Grundversion kostet 77 000 Euro.

(hgc)
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