Düsseldorf Pilotprojekt der Hirnforschung

Düsseldorf · Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 40.000 Gehirnerschütterungen diagnostiziert. Deshalb startete die "ZNS Hannelore Kohl Stiftung" Anfang des Jahres die Kampagne "Schütz deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport". Nun ist auch Düsseldorf als Modellregion in die Initiative eingebunden. Axel Gänsslen, Mitbegründer der bundesweiten Kampagne, machte bei einer Gesprächsrunde in der Landeshauptstadt deutlich, welche Spätschäden bei einer nicht behandelten Gehirnerschütterung auftreten können. Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke versprach Unterstützung: "Wir stellen unsere Kontakte zu den bestehenden Netzwerken zu Verfügung, damit mehr Menschen über die Problematik informiert werden."

Trotz sportlicher Fairness und intakter Ausrüstung kommt es insbesondere bei Jugendlichen immer wieder zu Sportunfällen, die eine Gehirnerschütterung nach sich ziehen. Ob Reiten, Fahrradfahren, Hockey oder Skifahren: Bei einem Aufprall oder Zusammenstoß bietet selbst ein Helm keinen optimalen Schutz. Bei Kribbeln oder Taubheit in Armen oder Beinen, Sehstörungen, Krampfanfällen, Nackenschmerzen oder Bewusstlosigkeit muss unverzüglich eine Klinik aufgesucht werden. Aber nicht jeder Helfer im Breitensport kann die Symptome einer Gehirnerschütterung deuten. Die Initiative "Schütz deinen Kopf!" will Kinder zu Experten machen: "Gerade mit Blick auf mögliche Spätfolgen ist es wichtig, sie mit dieser Thematik vertraut zu machen", mahnt Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Schirmherr der Kampagne. ZNS-Geschäftsführerin Helga Lüngen begrüßt das Düsseldorfer Engagement: "Wenn es uns gemeinsam gelingt, dass Kopfverletzungen nach einem Sportunfall künftig ernst genommen und genau beobachtet werden, haben wir viel erreicht."

(go)
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