Düsseldorf Platz für 53 Millionen Pakete Waschmittel

Düsseldorf · 36 Millionen Euro hat das Düsseldorfer Unternehmen Henkel in die Erweiterung des Hochregallagers investiert. Die Grundfläche beträgt jetzt 24.000 Quadratmeter und bietet Platz für 53 Millionen Pakete.

 Das erweiterte Hochregallager von innen. Es bietet nun Platz für 200.000 Paletten und 53 Millionen Pakete Wasch- und Reinigungsmittel.

Das erweiterte Hochregallager von innen. Es bietet nun Platz für 200.000 Paletten und 53 Millionen Pakete Wasch- und Reinigungsmittel.

Foto: Henkel

Henkel und Düsseldorf. Zwei Begriffe, die seit vielen Jahrzehnten fest miteinander verbunden sind. Das Unternehmen ist mit 5500 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber in Düsseldorf und der einzige Dax-Konzern in der Rheinmetropole. Zudem ist der Unternehmensstandort der größte in Europa, Nummer zwei weltweit. Und die Verbundenheit mit Düsseldorf wird weiter gestärkt.

Denn 36 Millionen Euro investierte das Unternehmen in die jetzt fertiggestellte Erweiterung des Hochregallagers in Düsseldorf. Für diesen Standort ist die Halle das bislang größte Infrastruktur-Projekt. Erst 2014 wurde das ursprüngliche Hochregallager gebaut. Statt ehemals 16.000 Quadratmetern Fläche bietet es jetzt 24.000 - größer als drei Fußballfelder. Auf den aus 7500 Tonnen Stahl gefertigten Regalen soll Platz für 53 Millionen Pakete Wasch- und Reinigungsmittel sein. "Durch die Erweiterung können wir hier bis zu 200.000 Paletten mit Reinigungsmitteln lagern", erklärt Oliver Wittig, Logistikleiter im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel.

Die Erweiterung hat vor allem wirtschaftliche Gründe: "Wir produzieren einfach immer mehr und brauchen Platz", sagt Wittig. Jedes in Deutschland erhältliche Wasch-und Reinigungsmittel sei einmal hier gelagert. "Wenn man beim nächsten Einkauf in die Regale schaut, muss man mal darüber nachdenken, wie viel Platz man für so eine Anzahl braucht", so Wittig weiter. Verschickt wird aus dem Zentrallager größtenteils an die Großkunden. Durch die neue Halle werden bis zu 6000 Paletten pro Tag verladen. "Das sind im Jahr rund 400.000 Tonnen", sagt er.

 Der Anblick auf das erweiterte Zentrallager von Henkel. Die Grundfläche wurde von 16.000 auf 24.000 Quadratmeter vergrößert.

Der Anblick auf das erweiterte Zentrallager von Henkel. Die Grundfläche wurde von 16.000 auf 24.000 Quadratmeter vergrößert.

Foto: Henkel

Stolz ist das Unternehmen auch auf die moderne Technik, die in der neuen Halle betrieben wird. "Hier läuft fast alles komplett automatisch. Auch das Be- und Entladen der Lkws", erläutert Wittig. Die Paletten gelangen über Fördertechnik ins Lager, werden per Scan identifiziert und eingelagert. Mithilfe von automatisierten Trolleys können dann elektronische Bestellungen für den Transport bereitgestellt werden, erklärt der Logistikleiter. Manuelle Prozesse gebe es nur noch bei kleinen Kundenbestellungen. Und auch bei technischen oder elektrischen Ausfällen sei man abgesichert: "Es gibt hier viele Teilbereiche, und diese können wir gezielt ein- und ausschalten." So könne die problematische Zone einfach "vom Netz genommen werden". Um das allerdings zu verhindern, arbeiten insgesamt neun Techniker an der Wartung der Maschinen.

Dass durch diesen Prozess erhöhte Aufkommen an Verladungen, könnte aber einen Nachteil für den Düsseldorfer Süden haben - der Lkw-Verkehr. Schon jetzt "kommen hier pro Tag zwischen 120 und 150 Lkws an". Das macht dem Logistikleiter aber wenig Sorgen. "Klar, der Verkehr wird schon etwas steigen", sagt er, "aber im Grunde ist auch jetzt jedes Produkt in seinem Leben schon einmal hier". Die Ausgangslage bliebe also gleich. Nur durch die erhöhte Produktion steige der Verkehr, nicht durch den Bau der Erweiterung.

Den Verkehr durch den Gebrauch von Binnenschiffen zu entlasten, was auch die Politik in den vergangenen Jahren vorgeschlagen hat, ist aber nicht geplant. "Für einfache Kundentransporte sind die Schiffe viel zu langsam und kompliziert." Henkel benutze zwar auch Binnenschiffe, aber meist zum Export in weit entfernte Länder.

(se)
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