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Düsseldorf Plötzlich online

Düsseldorf · Über 270 Hotspots für kostenloses W-Lan gibt es in der Innenstadt. Doch wie zuverlässig kann man im Netz surfen, wenn die mobilen Daten ausgeschaltet sind? Unser Autor war auf Netzsuche.

 Die Zugangspunkte Bluespot von der Wall AG stehen unter anderem auf der Schadowstraße und der Königsallee.

Die Zugangspunkte Bluespot von der Wall AG stehen unter anderem auf der Schadowstraße und der Königsallee.

Foto: Andreas Endermann

Der Selbsttest beginnt wenig verheißungsvoll. Die Registrierung will einfach nicht gelingen. Zuerst ist der Benutzername schon vergeben, dann die E-Mailadresse. Und beim dritten Versuch ist das Passwort nicht genehm. Mehrere Minuten stehe ich an der Ecke Königsallee/Theodor-Körner-Straße an einer der Werbetafeln der Wall AG, die im Düsseldorfer Zentrum freies W-Lan versprechen, und tippe mir die Finger wund, um endlich ein Netz zu haben. Doch da ich am Online-Formular des Anbieters immer wieder scheitere und die Hände langsam kalt werden, bleibe ich zunächst offline - und verlasse die Werbetafel. Es soll ja noch viele andere Hotspots in der Innenstadt geben.

Auf dem Weg zur Digitalen Stadt ist Düsseldorf bemüht, immer mehr kostenlose W-Lan-Hotspots einzurichten. Einen Überblick über alle Standorte bietet die Stadttochter Marketing und Tourismus, die mittlerweile über 270 Hotspots auflistet - verteilt auf drei Anbieter, deren Angebote einzeln auf Stadtplänen eingesehen werden können: Bluespot der Wall AG, Public WifiSpot von Unitymedia sowie Freifunk. Zu Letzterem zählen über 200 private Anbieter, die ihr W-Lan für Besucher freigeschaltet haben. Bei der Fülle an Namen und Verbindungen empfiehlt es sich jedoch, sich vorher einen Überblick über das Freifunk-Netzwerk zu verschaffen.

Bei meinem Gang durch die City spielen die Freifunker deswegen keine Rolle. Doch wie gut und wie viel kann ich in der Altstadt sowie entlang von Schadowstraße oder Kö surfen, wenn ich nicht auf meine mobilen Daten zurückgreife? An genügend Spots soll es nicht scheitern, in regelmäßigen Abständen trifft man an den Einkaufsmeilen auf einer der 50 dunkelblauen, digitalen Werbetafeln mit dem "Free Wifi"-Schriftzug am oberen Rand. Ein kostenloses und unbegrenztes Surfvergnügen wartet auf jeden, der sich registriert hat - wenn es denn klappt.

Doch an der zweiten Station meines vorweihnachtlichen Streifzuges, an der Ecke Flinger Straße/Kasernenstraße, erlebe ich eine Überraschung. Diesmal bin ich erfolgreich, obwohl ich der Bitte, das Online-Formular auszufüllen nicht nachkomme. Kaum mit Bluespot verbunden, mache ich den "Abstands"-Test. Denn wer will schon die ganze Zeit an einer Werbetafel stehen, während er E-Mails abruft oder WhatsApp-Nachrichten schreibt. Nur Gutes hatte ich diesbezüglich im Vorfeld von Kollegen allerdings nicht gehört, bei ähnlichen Versuchen im vergangenen Jahr sei die Verbindung bei zehn bis 15 Metern Abstand zum Hotspot schon abgerissen. Das scheint sich seitdem aber verbessert zu haben: Gut 50 Meter habe ich die Werbetafel bereits hinter mich gelassen, und immer noch bin ich nicht rausgeworfen worden. Im Verlauf meiner Tour erlebe ich es auch andersherum: Bevor ich die nächste Tafel überhaupt erblickt habe, leuchtet bei meiner W-Lan-Suche auf dem Handy-Display bereits ein grüner Haken in der Bluespot-Zeile - verbunden.

Bei den Unitymedia-Spots ist dagegen ein wenig mehr Standort-Präzision vonnöten. Mitten in der Altstadt taucht erstmals Public WifiSpot in der W-Lan-Liste auf. Einmal draufgeklickt, und schon kann ich lossurfen, wobei die Nutzung auf 100 Megabyte pro Tag begrenzt ist. Doch um den vollen Signal-Ausschlag zu genießen, darf ich mich nicht allzu weit von Ort und Stelle entfernen. Zehn Meter weiter dauert es schon eine ganze Weile, bis sich die nächste Internetseite aufbaut. Nur gut, dass eine weitere Werbetafel nicht weit ist. Wer also ohne mobile Daten in der Innenstadt unterwegs ist, sollte mit dem W-Lan-Angebot gut über die Runden kommen - vor allem, wenn die lästige Registrierung erfreulicherweise auch noch wegfällt.

(togr)
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