Besuch auf der Düsseldorfer Girardet-Brücke Geisel rätselt über das Phänomen "Pokémon Go"

Düsseldorf · Die Girardet-Brücke an der Düsseldorfer Kö ist einer der deutschlandweit bekanntesten Treffpunkte für "Pokémon Go"-Fans. Am Dienstag bekamen die Spieler Besuch von Düsseldorfs Oberbürgermeister Geisel. Der verriet unter anderem, ob er auch selbst auf Monster-Jagd geht.

Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) war per Brief zu einem Besuch auf der Girardet-Brücke eingeladen worden. Der selbsternannte Pokémon-Beauftragte Mike Pernox hatte sich darin bei der Stadt für die Sperrung der Brücke und das Aufstellen von Dixi-Toiletten bedankt.

Der 31-Jährige hatte zu Beginn des Pokémon-Hypes die erste Düsseldorfer Facebook-Gruppe für Spieler ins Leben gerufen und seitdem auch die Kommunikation zwischen Stadt und Spielern übernommen. Denn das Geschehen auf der Brücke hatte die Stadt vor logistische Probleme gestellt: Zeitweise ist sie so überfüllt, dass Spieler sogar die Straße blockieren.

Pokémon Go: Monster-Jagd auf der Girardet-Brücke in Düsseldorf
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Pokémon-Jagd auf der Girardet-Brücke

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Aufgeregt wartete der angehende Erzieher Pernox am Dienstag auf der Brücke auf das Eintreffen des Oberbürgermeisters. Sogar seine Mutter war mit dabei — um Fotos zu schießen.

Thomas Geisel ließ sich nach seinem Erscheinen auf der Girardet-Brücke von den jungen Pokémon-Fans erst einmal das Spiel erklären. Er selber werde sich zwar nicht regelmäßig zum Spielen an die Kö setzen, aber immerhin verstehe er nun die Grundzüge von "Pokémon Go" ein "ganz kleines bisschen besser", sagte der Oberbürgermeister. Selbst spielt der Oberbürgermeister übrigens nicht - und so ganz könne er sich den Rummel um das Spiel auch noch immer nicht erklären, gab Geisel zu. Er sei froh, dass seine Kinder nicht "Pokémon Go" spielten - aber in einer Großstadt müsse man "so modernen Phänomenen gegebenüber tolerant" sein.

Der Oberbürgermeister machte auch noch einmal klar, dass es mit den Sonder-Aktionen für die "Pokémon Go"-Fans jetzt erst einmal vorbei ist: Dem Wunsch der Spieler, auf der Brücke einen Food-Truck aufzustellen, erteilte er eine Absage. Ein solcher Wagen und der Verkauf von Essen passten nicht auf die Brücke, sagte Geisel am Dienstag. Zuvor hatte schon ein Stadtsprecher erklärt, man wolle den Vorschlag nicht umsetzen.

Obwohl die Stadt den Spielern - zum Beispiel mit einer zeitweisen Sperrung der Brücke - immer wieder entgegengekommen ist, könnten die Tage der Girardet-Brücke als Treffpunkt der Pokémon-Go-Spieler gezählt sein. Bei der Stadt gibt es Überlegungen, die sogenannten Pokéstops, die Pokémon und damit auch die Spieler zur Brücke locken, an den Burgplatz verlegen zu lassen. Die Idee hatte Mike Pernox in einem Interview geäußert.

An der Königsallee gibt es vier sogenannte Pokéstops. Dort können sich die Spieler Ausrüstungsgegenstände beschaffen und dort können sie sogenannte Lockmodule platzieren, die die Monster anlocken. Weil sich an der Girardet-Brücke vier Pokéstops im Umkreis von wenigen Metern befinden, ist die Anziehungskraft auf Pokémon hier besonders groß. Deshalb können die Spieler an der Kö besonders viele der Wesen fangen - darunter immer wieder auch seltene Exemplare, die nur schwer zu finden sind.

Wenn es am Burgplatz ähnliche viele Pokéstops in direkter Nähe zueinander gäbe, könnten die Spieler dorthin umziehen. Allerdings können weder die Stadt noch die Spieler selbst die Stops umplatzieren. Das kann nur Spielerentwickler Niantic, bei dem dafür ein Antrag gestellt werden müsste - und dessen Bearbeitung könnte dauern.

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