Skepsis wächst Politik kritisiert Profivereins-Zuschüsse

Düsseldorf · Die beiden vom Abstieg bedrohten Vereine Giants (Basketball) und HSG (Handball) haben allen Anlass, sich nicht nur um ihre sportliche, sondern auch um ihre finanzielle Zukunft Sorgen zumachen.

Beiden Klubs sind zwar Zusagen über städtische Zuschüsse gemacht worden, aber angesichts der sportlichen Lage wächst im bürgerlichen Mehrheitslager die Skepsis, ob man denn das Geld auch zahlen solle, wenn das sportliche Ergebnis nur noch zweitklassig ist.

Vor allem bei den Giants geht es um viel Geld: Für die laufende Saison bekamen sie 480.000 Euro Sonderzuschuss, für die nächste Saison ist ihnen nochmals ein Zuschuss in derselben Höhe in Aussicht gestellt worden. Allerdings war diese Zusage bereits an die Bedingung geknüpft, dass der Verein erneut eine Lizenz für die Erste Liga bekommt.

CDU ist skeptisch

Die beiden Sportpolitiker der CDU-Fraktion, Dirk Sültenfuß und Stephan Friedel, sagten im Gespräch mit der Rheinischen Post jedenfalls, man müsse sehr genau prüfen, ob und was man zahle. Vor allem Friedel scheint voller Skepsis. Er habe diese Profisport-Unterstützung schon immer kritischer gesehen als der Rest seiner Fraktion, betonte Friedel, und fühle sich jetzt in seiner Skepsis bestätigt. Die Stadt dürfe nicht der letzte Notnagel sein, der stets sicher einspringe: Einen Automatismus von Zahlungen gebe es weder für die Basketballer der Giants noch für die Handballer der HSG. Friedel fordert vernünftige Perspektiven der Vereine und vor allem ein schlüssiges Sponsoren-Konzept. Mit anderen Worten: Die Vereine sollen sich selbst um Geldgeber kümmern und nicht davon ausgehen, dass die Stadt es schon richten werde. Sein Parteikollege Dirk Sültenfuß sieht das ähnlich. Beide sind Mitglieder des Sportausschusses.

Nicht um jeden Preis

Auch in der FDP geht man vorsichtig auf Distanz. Zwar hat FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus (die gleichzeitig Vorsitzende des Sportausschusses ist) stets betont, wenn die Stadt Spitzen-Profisport wolle, dann müsse sie sich das auch was kosten lassen. Aber auch die Liberalen wollen das offenbar nicht mehr um jeden Preis. Das jedenfalls sagte FDP-Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auf Anfrage unserer Zeitung. Grundsätzlich sage man Ja zu dieser Förderung, betrachte das Ganze aber sehr aufmerksam, denn schließlich gehe es um Steuergelder.

Die Liberalen werden deshalb künftig eine immer wieder aktualisierte Bestandsaufnahme der Vereine fordern und immer wieder neu prüfen, zu welchen Bedingungen man zahlen wolle, so die FDP-Bürgermeisterin. Notwendig sei eine absolute Offenheit seitens der Vereine.

(RP)
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