Rheinwiesen Politiker sagen Partymüll Kampf an

Düsseldorf · Weil Besucher auf den Rheinwiesen oft viel Abfall zurücklassen, soll jetzt die Awista häufiger vor Ort reinigen. Das fordern Politiker aller Parteien. Die Awista verweist auf die bestehenden Verträge mit der Stadt. Auch muss das Bewusstsein der Bürger für das Problem geschärft werden.

2011: Müll und Scherben am Rhein und im Hofgarten
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Politiker verschiedener Parteien wollen das Abfallproblem auf den Rheinwiesen nicht länger hinnehmen. Nachdem Besucher an Ostern jede Menge Partymüll hinterließen, soll die Awista das Ufer künftig häufiger reinigen. "Es müssen mehr Mülleimer aufgestellt werden, und an schönen Wochenenden sollte täglich aufgeräumt werden", fordert der Vorsitzende des Ordnungs- und Verkehrsausschusses (OVA), Martin Volkenrath (SPD).

Wenig Bußgelder verhängt

Auch Stellvertreter Andreas Hartnigk (CDU) verlangt verstärkte Anstrengungen der Awista: "Es kann nicht sein, dass Müllbehälter tagelang nicht geleert werden." Er sieht aber auch die Bürger sowie den städtischen Ordnungs- und Servicedienst (OSD) in der Pflicht. "Das Problem ist, dass einige Leute Müll liegenlassen. Es geht nicht, dass Kinder durch Glasscherben gefährdet werden. Da könnten mehr Kontrollen beispielsweise wie in Köln helfen", sagte Hartnigk unserer Zeitung.

Aus dem Ordnungsamt heißt es hingegen, dass an allen vier Ostertagen der OSD vermehrt im Einsatz war. "40 Mitarbeiter waren zwischen sieben Uhr morgens und zwei Uhr nachts am Rhein unterwegs", erklärt Amtsleiter Michael Zimmermann. Das Problem aus seiner Sicht: "Wir können die Bürger beim Grillen nur darauf hinweisen, dass sie ihren Müll wieder mitnehmen sollen. Sie zu überführen, ist hingegen schwer." So habe das Ordnungsamt bislang auch nur wenige Bußgelder verhängen können, etwa beim mutwilligen Flaschenzerschlagen. "Es wird nur besser, wenn das Verständnis wächst, den Müll wenigstens an den Mülleimern abzustellen, auch wenn wenn die voll sind", so Zimmermann.

Umweltamtsleiter Werner Görtz verweist darauf, dass die Rheinwiesen bereits großzügig mit Mülleimern ausgestattet seien. "Insgesamt stehen dort 42 große Saison-Tonnen, die eigentlich auch ausreichen sollten." Sein Appell lautet daher: "Es müssen alle einsehen, dass sich eine Stadt nicht von selbst kehrt." Rund 10 000 Euro koste ein Sondereinsatz der Awista, um die Rheinwiesen nach einem Schönwetter-Wochenende zu säubern.

Bei der Awista verwies man gestern auf die Verträge mit der Stadt. Man reinige im Rahmen der satzungsgemäßen Verpflichtungen, erklärte Awista-Sprecher Ralf Böhme. So säubere die Awista die Rheinwiesen normalerweise zweimal pro Woche. Sollte öfter gereinigt werden, müssten entsprechende Absprachen getroffen werden. Ein Ziel, das nach dem Willen der Politik nun verfolgt werden soll. "Das muss geregelt werden", sagt Norbert Czerwinski (Grüne), der darum in Kürze einen Brief an die Stadt schreiben will. Und auch Manfred Neuenhaus (FDP) fordert Verbesserungen. Gleichzeitig sind er und Czerwinski sich mit SPD-Mann Volkenrath einig, dass verstärkte Kontrollen das Problem nicht in Gänze lösen könnten.

Vielmehr sollten, so schlug Volkenrath vor, vor schönen Wochenenden gemeinsame Aufrufe von Stadt und Awista die Bürger sensibilisieren.

(RP)
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