Düsseldorf Polizei hatte halb so viele Silvestereinsätze wie vor einem Jahr

Düsseldorf · Der Jahreswechsel verlief weitgehend friedlich. Das Böllerverbot allerdings ignorierten in der Altstadt viele.

 An der Freitreppe drängten sich um Mitternacht viele Menschen, die das Feuerwerk über Oberkassel sehen und fotografieren wollten.

An der Freitreppe drängten sich um Mitternacht viele Menschen, die das Feuerwerk über Oberkassel sehen und fotografieren wollten.

Foto: Andreas Bretz

Schon vor Mitternacht wurde es hell an der Freitreppe. Die Polizei hatte die Flutlichter eingeschaltet, um die Menschenmasse, die sich dort wie auf dem Burgplatz drängte, besser im Auge zu behalten. Seit 21.30 Uhr hatte sich der Platz gefüllt, waren vor allem Männer in mehr oder weniger großen Gruppen vom Hauptbahnhof aus in die Altstadt geströmt, arabische Sprachen herrschten vor, wie es bereits im vergangenen Jahr gewesen war.

Vom Hauptbahnhof hatte die Bundespolizei, die den Vorplatz engmaschig überwachte, gegen 23 Uhr eine Gruppe von rund 900 Männern gemeldet, die Landespolizei forderte von der Bereitschaft deshalb eine zusätzliche Hundertschaft an, um diese Gruppe "aufmerksam zu beobachten", wie es im Einsatzbericht heißt. Straftaten wurden nicht gemeldet.

Überhaupt blieb es weitgehend ruhig, mit 330 Einsätzen hatte die Polizei knapp halb so viel zu tun wie im vergangenen Jahr. Damals waren allerdings an den Zugängen zur Altstadt die Besucher von Polizisten auf Feuerwerk kontrolliert worden, worauf man dieses Mal verzichtet hatte. Eine der häufigsten Tätigkeiten der Beamten auf dem Burgplatz bestand deshalb darin, diejenigen ausfindig zu machen, die verbotenerweise Raketen oder Böller gezündet hatten, und zumindest das restliche Feuerwerksmaterial zu vernichten.

Regen und stürmischer Wind sorgten schließlich dafür, dass sich die Altstadt nach dem Jahreswechsel zügig wieder leerte, viele der Gruppen, die in den Kneipen nicht gern gesehen werden, traten denn auch direkt die Heimreise an. Erst gegen 3.30 Uhr stiegen die Anforderungen an die Polizei wieder deutlich an, da kam es zu diversen, nicht zuletzt durch ein Übermaß an Alkohol provozierten Schlägereien.

Alles in allem zieht die Polizei eine positive Bilanz: 13 Körperverletzungen und zehn Taschendiebstähle wurden gemeldet, nicht mehr, als bei anderen Großveranstaltungen. Und: Es gab - zumindest bis gestern - keine Anzeige wegen eines Sexualdelikts.

(RP)
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