Inspektion Mitte in Düsseldorf Polizei sucht per Inserat: Sechs Zellen, Küche, Bad

Düsseldorf · Per Inserat will das Polizeipräsidium nun sondieren, ob sich in der erweiterten Altstadt nicht doch ein besserer Standort für die Inspektion Mitte findet. Der aktuelle Mietvertrag läuft bis Ende 2016 - doch mit dem Vermieter gibt es Konflikte.

Mit einer Suchmeldung in eigener Sache geht die Düsseldorfer Polizei am Wochenende an die Öffentlichkeit. Gefahndet wird nach einem "Polizeidienstgebäude" in der Innenstadt. Das derzeitige Domizil der Altstadtwache, das nicht nur die Wache, sondern mit Polizeiinspektion Mitte und Bezirksdienst rund 180 Arbeitsplätze beherbergt, ist erstens in die Jahre gekommen und steht zweitens zum Verkauf.

Der Mietvertrag der Polizei läuft bis Ende 2016. Man stehe danach aber keinesfalls auf der Straße, versichert Polizeisprecher Andreas Czogalla. "Wir wollen in jedem Fall in der Altstadt bleiben."

Von der Mühlenstraße war die Polizeiinspektion Mitte 1990 in das Gebäude an der Heinrich-Heine-Allee gezogen, das früher ein Bankhaus war. Durch Umorganisationen und wachsende Anforderungen an die Polizeiarbeit ist die Dienststelle stetig größer geworden und gewissermaßen auch aus dem siebenstöckigen Gebäude hinausgewachsen. Zudem hatte es zuletzt Konflikte mit dem Vermieter gegeben - der irische Privat-Investor wartet seit Monaten darauf, dass das für die Polizei zuständige Innenministerium einen neuen, langfristigen Mietvertrag unterschreibt.

Diesen hätte er gerne unter Dach und Fach, um das Haus besser verkaufen zu können. Im Gegenzug hat er umfassende Sanierungen angeboten, wurde aber nach eigenen Worten immer wieder vertröstet. Nach RP-Informationen hatte die Polizei kürzlich gar damit gedroht, die Miete zu mindern, wenn nicht binnen kurzer Frist einige Mängel beseitigt würden. Der Vermieter ist inzwischen höchst ungeduldig und hat die Möglichkeit in Betracht gezogen, lieber komplett auf einen neuen Mieter zu setzen.

Umso mehr Grund für die Polizei, sich auf dem Markt nach einer Alternative umzusehen. 1000 bis 1500 Quadratmeter Bürofläche sollten es sein, anständige Sanitäranlagen sollte das Gebäude haben und möglichst einen Eingangsbereich, in dem man Hilfe suchenden Bürgern ein bisschen Diskretion verschaffen kann. Wer zurzeit dort eine Anzeige erstattet will, muss immer damit rechnen, dass andere mithören. Wünschenswert ist auch eine Tiefgarage. Dann müssten die Polizisten an Wochenenden nachts nicht mehr warten, dass Taxifahrer ihren Streifenwagen Platz machen - das ist am aktuellen Standort ein weiteres Problem. "Es stimmt, das Haus ist nicht ideal", sagt Czogalla. Auch deshalb hatte man begonnen, sich nach etwas Geeigneterem umzusehen. Das Zeitungsinserat am Wochenende soll der letzte Versuch sein. "Wenn wir dann nichts finden, werden wir mit dem Eigentümer über eine Instandsetzung und Sanierung verhandeln - und über die Konditionen." Trotz der Unstimmigkeiten kennt die Polizei die Vorteile des Hauses: Es hat einen Ausgang zur Heine-Allee und einen in die Altstadt. Und wenn die Videokameras über der Bolkerstraße eine Straftat erfassen, sind die Polizisten schnell vor Ort - die Monitore, auf die die Kameras senden, stehen ja nur wenige 100 Meter entfernt.

(RP)
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