Düsseldorf Polizei verlegt "Dügida"-Demo weg vom Bahnhof

Düsseldorf · Sie soll aus Rücksicht auf den Verkehr in der Bismarckstraße starten. Die Rheinbahn kommt trotzdem nicht durch.

"Dügida" in Düsseldorf: 5500 Menschen bei Gegendemo
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5500 Menschen protestieren gegen "Dügida" in Düsseldorf

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Die Polizei hat für den Aufzug von "Dügida" am Montag mehrere Auflagen erteilt. Die Teilnehmer sollen sich demnach auf der Bismarckstraße versammeln und nicht vor dem Hauptbahnhof, wie Anmelderin Melanie Dittmer (Pro NRW) gewollt hatte. Zudem wurde die Strecke verkürzt: Der Aufzug der Gruppe soll nur bis Stresemannplatz führen und nicht weiter zur Berliner Allee. Dritte Auflage: Es soll keine Zwischenkundgebung auf der Strecke geben. Dittmer könnte gegen die Auflagen vor Gericht gehen. Von ihrem Anwalt hieß es, man werde sich übers Wochenende beraten. "Dügida" ist ein Ableger der "Pegida"-Aufzüge, wird von deren Organisatoren aber nicht mehr unterstützt.

Die Polizei begründet die Auflagen damit, dass die ursprünglich angemeldete Route die Rechte anderer erheblich beeinträchtigt hätte, insbesondere die von Verkehrsteilnehmern und Gewerbetreibenden rund um den Bahnhof. Beim vergangenen "Dügida"-Aufzug war der Bahnhof für Stunden blockiert gewesen. Durch die verkürzte Route erhofft sich die Polizei auch, Zusammenstöße zwischen "Dügida"-Teilnehmern und linken Gegnern besser verhindern zu können. Am Montag waren vier Polizisten durch Flaschenwürfe von linksautonomen Gegendemonstranten verletzt worden. "Wir halten die Auflagen für zumutbar", sagt Polizeipräsident Norbert Wesseler.

Die Polizei wird wieder mehr als 1000 Beamte rund um die Demonstrationsroute einsetzen. Der Rheinbahn nützt die Verkürzung des Aufzugs nichts: Sie kündigt an, dass ab 17 Uhr alle Bahnen und Busse den Hauptbahnhof umfahren müssen.

Die Anmelder der Gegenkundgebung vom "Düsseldorfer Appell" profitieren von der Verlegung: Nun ist es auch möglich, vom Hauptbahnhof die Versammlung auf der Friedrich-Ebert-Straße zu erreichen. Ein breites Bündnis ruft dort ab 18 Uhr zum Protest auf. Außerdem hat ein linkes Bündnis zwei Versammlungen angemeldet (Harkortstraße/Mintropstraße), zudem Frank Grenda (Ratsherr der Piraten) eine Versammlung in Höhe Alte Paketpost.

(arl)
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