Landesreiterstaffel Düsseldorf Polizeipferde im Training

Düsseldorf (dto). Mit zehn Pferden samt Reiter und einer Einsatzhundertschaft trainierte am Dienstag die Düsseldorfer Polizei für den Ernstfall. Übungsleiter Wilfried Neumann, der die Staffel bereits bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2003 leitete, freute sich über seine gewonnenen Erkenntnisse aus dem Eingewöhnungstraining, das schwierige Situation aus dem Alltag eines Polizeipferdes simulieren sollte.

Düsseldorf: Die Reiterstaffel in Aktion
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Foto: rpo/Tim Bauszus

In einer Übungshalle auf dem Gelände der Diensthundestaffel in Meerbusch-Büderich gingen die Reiter einzelne Übungssequenzen durch und trainierten Einsatzformationen. Langsam und vorsichtig führten die Polizisten bellende Hunde an die Pferde, um sie mit ungewohnten und eventuell belastenden Situationen zu konfrontieren. "Diese Vorgehensweise soll die Tiere an ihr künftiges Umfeld gewöhnen und sie desensibilisieren" erklärte Übungsleiter Neumann während des Trainings. Zur Unterstützung stellten sich Beamte einer Einsatzhundertschaft zur Verfügung, die während der Übungen verschiedene Rollen übernahmen.

"Dritter Zug im Laufschritt, Marsch", befahl Zugführer Frank Matuschewitz kurz und knackig. Seine Einsatztruppe setzte sich, gefolgt von der Reiterstaffel, nebeneinander marschierend in Bewegung. "Die Kettenformation wird eingesetzt, um Menschenmassen in eine bestimmte Richtung zu bewegen oder um Waldgebiete zu durchstreifen", so Polizeisprecher Markus Niesczery. Die Pferde meisterten die noch ungewohnte Situation und blieben auch gelassen, als sich die Hundertschaft in voller Montur präsentierte und das Tempo anzog.

Der siebenjährige Riverdance gehört, genau wie sein tierischer Kollege Robinjo, erst seit ein paar Wochen zur Staffel. Trotzdem gliederten sich beide problemlos in die Reiterkette ein. Nervosität kam erst ins Spiel, als sich die Einsatztruppe, diesmal in Zivilkleidung, wie eine wilde Fanschar aufführte. Die verkleideten Beamten provozierten die Pferde bewusst, machten Lärm und schwenkten Fahnen vor den Gesichtern der Tiere. Staffelleiter Neumann hatte die Pferde vorher mit den Fahnen vertraut gemacht und sie ihnen sogar vorsichtig über das lange Gesicht gezogen. Ein, zwei Einsatztiere reagierten trotzdem verschreckt, gliederten sich aber nach kurzer Auszeit wieder in die Gruppe ein.

Bei vielen Einsätzen, etwa im Rahmen von Fußballeinsätzen, arbeiten Hundertschaft und Reiterstaffel künftig eng zusammen. Bisher haben einige Pferde und Reiter nur Kurzeinsätze in Zivil hinter sich, wie etwa beim Rhein Fire-Heimspiel am letzten Wochenende. Die Verantwortlichen sind trotzdem zuversichtlich, die Pferde zur Fußball-Weltmeisterschaft einsetzen zu können.

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