Zum Weihnachtsmarkt Poller vom U-Bahn-Bau sollen Düsseldorf vor Terror schützen

Düsseldorf · Zum Schutz der Weihnachtsmarktbesucher lässt die Stadt nicht mehr so viele Container aufstellen. Stattdessen gibt es neue Poller - Betonfüße, die die Netzgesellschaft vom Bau der Wehrhahnlinie übrig hat.

 Die grünen Poller trugen einst die Leuchten an der U-Bahn-Baustelle und sollen jetzt vor Lkw-Angriffen auf den Weihnachtsmarkt schützen.

Die grünen Poller trugen einst die Leuchten an der U-Bahn-Baustelle und sollen jetzt vor Lkw-Angriffen auf den Weihnachtsmarkt schützen.

Foto: pfw

Die erste Adresse war das Rathaus. Dort wurden gestern Betonfüße aufgestellt, die Terroranschläge mit Lkw verhindern sollen. Was sofort ins Auge fiel: Die runden Klötze sind nicht wie üblich betongrau, sondern froschgrün. Sie sehen filigraner aus als die Sperren in der Vergangenheit, als man wegen der Attentate in Nizza und Berlin rasch improvisieren musste.

Stadt und Polizei haben sich auf ein abgestuftes System verständigt. Sicherheit soll gewährleistet werden, aber Düsseldorf nicht wie eine Trutzburg wirken. Die neuen Poller sollen rasch versetzt werden können, wenn es nötig ist. Sie werden wie an der Marktstraße am Rathaus auch im Zickzack aufgestellt, so dass Lkw nicht durchbrechen, aber Rettungs- und Lieferfahrzeuge um sie herumkurven können.

Die Poller stehen an den Zufahrtstraßen zu den Märkten. Am Kö-Bogen/Joachim-Erwin-Platz (Richtung Schadowstraße) und auf der Mühlenstraße sollen Container platziert werden. Auch an der Heinrich-Heine-Allee in Höhe Bolker Stern - dort fuhr früher die Bahn in die Altstadt - sind technische Sperren vorgesehen. An dieser Stelle möchten die Düsseldorfer Jonges ihr schon lange geplantes Köbes-Denkmal positionieren, so dass die Kunst als permanente Terrorsperre fungieren könnte.

Die Polizei redet über ihre Sicherheitsmaßnahmen am liebsten gar nicht, wird aber ihr Personal in der Innenstadt verstärken, wenn die Weihnachtsmärkte öffnen. Ob wie im vorigen Jahr, auch wieder Beamte mit Maschinenpistolen auf Streife gehen, hängt von der aktuellen Lage ab, heißt es.

Die grünen Poller sind übrigens ein Recycling-Projekt der Netzgesellschaft (Stadtwerke). Ursprünglich waren sie Teil der Baustellenbeleuchtung entlang der Wehrhahn-Linie, sollten nach dem U-Bahn-Bau entsorgt werden. "Dann kam die Sicherheitsdebatte auf, und wir haben beschlossen, sie für solche Zwecke aufzuheben", sagt Netzgesellschaft-Sprecher René Schleucher. 20 Stück besitzt die Gesellschaft, die sie für eine symbolische Miete von fünf Euro an Selbstabholer vermietet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort