Düsseldorf Postboten mit Dreirädern unterwegs
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Post besitzt seit kurzem zehn E-Trikes, speziell angefertigte Dreiräder, die mit einem Elektromotor unterstützt werden. Ekrem Dönder ist einer der Postboten, die mit den – natürlich gelben – Fahrzeuge unterwegs sind.
Die Düsseldorfer Post besitzt seit kurzem zehn E-Trikes, speziell angefertigte Dreiräder, die mit einem Elektromotor unterstützt werden. Ekrem Dönder ist einer der Postboten, die mit den — natürlich gelben — Fahrzeuge unterwegs sind.
Wenn Ekrem Dönder über seine Arbeit spricht, ist dem 50-Jährigen die Begeisterung anzumerken. Dönder ist Postbote, und seit einigen Wochen tritt er seinen Dienst mit noch mehr Freude an. Der Grund ist einfach, genau genommen sogar dreifach: Er darf eines der zehn E-Trikes fahren, über die die Düsseldorfer Post seit einigen Wochen verfügt. Diese speziell angefertigten Dreiräder werden mit einem Elektromotor unterstützt.
Jeden Morgen startet Dönder von der Postfiliale an der Bonner Straße. Sein Zustellungsgebiet ist der Düsseldorfer Süden mit den Stadtteilen Holthausen, Wersten, Himmelgeist und Itter. Seit einigen Wochen fährt er Briefe, kleinere Pakete, Zeitungen und Werbebroschüren mit dem neuen E-Trike aus. Der Vorteil: Dönder kann morgens mehr Briefe mitnehmen. Die Zuladung ist von 50 Kilogramm bei den alten Post-Zweirädern auf 80 Kilogramm bei den neuen Dreirädern gestiegen. "Die E-Trikes erleichtern die Arbeit sehr", sagt er. "Ich muss seltener ins Postzentrum zurück, um eine weitere Fuhre zu holen. Ich spare Zeit und Kraft."
Mit den alten Zweirädern konnten Mitarbeiter mit der Zeit Probleme bekommen. Das Körpergewicht, das Gewicht der Briefe und dazu noch das Rad: Da kommen schnell 150 Kilogramm zusammen. Wenn dann ein hügeliges Terrain auf dem Dienstplan steht, muss mit aller Kraft in die Pedale getreten werden. Die E-Trikes, von denen die Post bundesweit 1500 Exemplare einsetzt, machen die Arbeit leichter — und sicherer, denn die drei Räder bieten mehr Stabilität. Besonders bei schwierigen Wetterbedingungen im teils unübersichtlichen Großstadtverkehr. Es muss viel passieren, bevor ein E-Trike umkippt.
Nicht in jedem Stadtbezirk aber sei der Einsatz der neuen Dreiräder sinnvoll, erklärt Unternehmenssprecher Rainer Ernzer. Es gibt drei Kriterien für die Auswahl: wenn der Mitarbeiter weite Wege zurücklegen muss, wenn diese anspruchsvoll, also hügelig, sind — und die Straßen, Wege und Bürgersteige breit genug sind. In den Gassen der Altstadt habe das E-Trike wenig Sinn, sagt Ernzer.
Dönder fährt Briefe unter anderem im eher dünn besiedelten Himmelgeist aus. Hier sind die Wege weiter - vom Postzentrum an der Bonner Straße in Holthausen und zurück. Auf der täglichen Tour können bis zu 40 Kilometer zusammenkommen. "Dann ist es ein gutes Gefühl, auf einem E-Trike zu sitzen", sagt Dönder. Mit dem Tempo des E-Trikes könnte er selbst ein Wettrennen mit einem Mofa über die Himmelgeister Landstraße wagen. Fast 25 Stundenkilometer schafft das Dreirad — vorausgesetzt, der Fahrer tritt mit. Im reinen Elektromodus schafft es immerhin 6 Stundenkilometer. Rund vier Stunden dauert es, bis ein Akku des E-Trikes (es verfügt über zwei) wieder aufgeladen ist. Der passionierte Marathon-Läufer Dönder tritt aber auch selbst in die Pedale: "Mein tägliches Training für den nächsten Wettkampf." Dass er mit dem neuen Gefährt auffällt, hat Dönder zu Beginn oft zu hören bekommen. "Da wurde ich beispielsweise gefragt, ob ich in den großen Behältern auch Würstchen zum Verkauf anbieten würde", sagt der 50-Jährige.
Das E-Trike findet der Zusteller aber in jedem Fall praktisch. Es bringt ihn nicht zuletzt zu seiner Lieblingsadresse im Süden — der Himmelgeister Kastanie im Rheinbogen. Der weit über die Düsseldorfer Stadtgrenzen bekannte Baum erhält Post aus aller Welt — und sei "der einzige Kunde, der keine Widerworte gibt".
