Düsseldorf Präsidenten-Kandidat in der Stadt

Düsseldorf · Christoph Butterwegge kandidiert für die Linke und sprach bei Fiftyfifty.

 Ein Kölner und ein Düsseldorfer: Armutsforscher Christoph Butterwegge (r.) bei der Essensausgabe mit Karnevalsprinz Christian Erdmann.

Ein Kölner und ein Düsseldorfer: Armutsforscher Christoph Butterwegge (r.) bei der Essensausgabe mit Karnevalsprinz Christian Erdmann.

Foto: Anne orthen

Nein, er sei nicht arm. Im Gegenteil: "Ich bin wohlhabend", sagte Christoph Butterwege gestern Abend bei der Weihnachtsfeier von "Fiftyfifty". Deshalb fehle es ihm aber nicht an Empathie, könne er sich trotzdem in die Lage von Menschen in Armut versetzen. "Deren radikalste Form ist die Obdachlosigkeit. Ich möchte heute mit den Menschen hier darüber sprechen. Ich habe das Thema wissenschaftlich aufgearbeitet, sie können aus der Praxis berichten", sagte der Politikwissenschaftler, der einen seiner Schwerpunkte auf die Armutsforschung gelegt hat.

Butterwegge war aber auch in politischer Mission bei der Feier des Magazins im Zakk: Als parteiloser Kandidat tritt der für die Linke im kommenden Jahr bei der Wahl zum Bundespräsidenten an. "Dieser Auftritt soll mich ein wenig bekannter machen", so Butterwegge. Mit seiner Kandidatur wolle er auf die immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich aufmerksam machen. Diese Kluft gebe es auch in Düsseldorf. "In Großstädten wie hier werden die Reichen immer reicher und die Armen immer zahlreicher. Viele Parteien fördern aber die Reichen, weil sie meinen, damit auch den Armen zu helfen. Das funktioniert aber nicht." Obdachlose, wie die Verkäufer von Fiftyfifty, seien durch eine falsche Wohnungspolitik benachteiligt, es gebe zu wenig günstigen Wohnraum.

Etwa zehn Minuten führte Christoph Butterwegge vor den 150 Gästen des Magazins seine Standpunkte aus - und bekam mal mehr, mal weniger Applaus dafür. Hubert Ostendorf, Geschäftsführer von Fiftyfifty, betonte dennoch, wie wichtig der Besuch des Kölners sei: "Wir waren nie nur ein mildtätiger Verein, sondern wir haben immer auch politisch Stellung bezogen. In diesem Fall liegen wir mit Butterwegge auf einer Linie." Der Linken-Kandidat war aber nicht nur zum Reden gekommen: Hinter dem Tresen verteilte er Essen an die Gäste, gemeinsam mit Karnevalsprinz Christian Erdmann und CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann, die die Verköstigung gestiftet hatten.

(lai)
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