Düsseldorf Projekt: Schüler schreiben Briefe an Hospizbewohner des EVK

Düsseldorf · Was beschäftigt Menschen, die bald sterben müssen? Was sind ihre Träume und Ängste? Diese Fragen stellten sich jetzt Schülerinnen des Marie-Curie-Gymnasiums – und schrieben an die Bewohner des Hospizes am Evangelischen Krankenhauses (EVK) Briefe. Die Bewohner wiederum antworteten und gaben einen Einblick in ihren Alltag.

 Die Teilnehmer (v.l.): Lisa, Caroline, Hospizleiterin Susanne Hirsmüller, Wanda, Charlotte, Lena, Lehrerin Imma Beiermann, Lara und Alina.

Die Teilnehmer (v.l.): Lisa, Caroline, Hospizleiterin Susanne Hirsmüller, Wanda, Charlotte, Lena, Lehrerin Imma Beiermann, Lara und Alina.

Foto: h.-j. Bauer

"Seit 19 Jahren ist unser Hospiz ein Ort zum Leben und zum Sterben. Wir sind ein offenes Haus und freuen uns immer über Gäste, die für Abwechslung im Alltag unserer Bewohner sorgen. Und so war es auch bei diesem Projekt", sagt Susanne Hirsmüller, Leiterin des Hospizes am EVK. Seit drei Jahren schon kooperiert das Haus mit dem Marie-Curie-Gymnasium, das regelmäßig mit Schulklassen zu Besuch kommt. "Das reichte uns aber nicht. Wir wollten jetzt einmal direkt in den Dialog mit den Bewohnern treten", sagt Imma Beiermann, Religionslehrerin an dem Gymnasium in Gerresheim. Also suchte sie nach Schülern, die sich für ein solches Projekt engagieren wollten. Acht Schülerinnen der zehnten Klasse wollten das.

Gemeinsam mit der Schauspielerin Bianca Künzel begannen sie, Briefe an die Bewohner des Hospizes zu schreiben, erzählten darin von sich selbst und ihrem Leben und fragten die Bewohner nach ihren Träumen, Ängsten und Erinnerungen. "Zwar denkt man auch als junger Mensch manchmal über den Tod nach, aber wir haben das durch die Briefe noch einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel getan", sagt die 16-jährige Wanda, eine der Teilnehmerinnen. Denn die Antworten der Bewohner des Hospizes waren oft verblüffend: "Die meisten haben geschrieben, dass sie keine Angst vor dem Tod haben. Das hat mich sehr berührt aber auch Kraft gegeben", sagt Wanda.

Alle Briefe und Antworten haben die Schülerinnen nun in einem Buch zusammengefasst. "Wenn er kommt, kommt er", lautet der Titel. Der Satz stammt aus dem Brief eines Hospizbewohners und hat die Schüler besonders beeindruckt.

(lai)
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