Rheinufer in Düsseldorf Promenade soll um 650 Meter wachsen

Düsseldorf · Rheinufer-Architekt Niklaus Fritschi hat einen Plan für die Verlängerung ausgearbeitet. Die Stellplätze bleiben erhalten, es sind zudem 144 neue Bäume geplant. Am Ulanendenkmal soll eine 30 Meter breite Freitreppe entstehen. Links und rechts könnten Lichtplastiken den Ort markieren.

Die Mehrheit des Düsseldorfer Stadtrates aus CDU und FDP will die Rheinuferpromenade verlängern. Planungsmittel in Höhe von 250.000 Euro wurden kurz vor dem Jahreswechsel beschlossen. Jetzt liegen die ersten Pläne vor.

Architektur-Professor Niklaus Fritschi, nach dessen Entwurf nach der Tieflegung der Rheinuferstraße die Promenade gestaltet wurde, hat sein Konzept in nördlicher Richtung fortgesetzt.

Zwischen der Oberkasseler Brücke, wo Platanenallee und blaue Wellenplatten heute enden, und der Rheinterrasse sollen auf 650 Metern weitere 144 Bäume gepflanzt werden. Heute blickt man am Tonhallenufer auf Auto-Blech. Planerisch geht das Projekt von anderen Voraussetzungen aus als vor 25 Jahren. Denn die Autos werden diesmal nicht in Tunnels verschwinden, sie fahren weiter oberirdisch auf vier Spuren an den Museumsbauten des Ehrenhofs vorbei.

Die Promenade soll vielmehr direkt am Rhein entstehen, und zwar über den auf dem Unteren Rheinwerft geparkten Autos. Das Rheinufer wird auf seiner unteren Ebene quasi überdacht, die Autos könnten dort weiter parken.

380 Stellplätze stehen in Fritschis Plänen dafür zur Verfügung, rund 50 mehr als in einer Studie der Stadttochter IDR, die im Jahr 2010 angefertigt wurde. Die gesamte Konstruktion ist zum Rhein hin offen, denn die Stellplätze müssen bei Hochwasser überspült werden können. Oben aber, auf Höhe des heutigen Gehwegs, entstünde die Promenade in der Art, wie sie heute bekannt ist.

Den Kontakt zu Fritschi hat auf politischer Seite seit der Antragstellung der schwarz-gelben Ratsmehrheit Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) aufgebaut. Sie hält die Fortsetzung der Promenade in der Handschrift des Wettbewerbssiegers aus den 1990er Jahren für richtig. "Wir müssen jetzt nichts Neues machen oder Zeitgemäßes suchen. Die Rheinuferpromenade ist eine unbestrittene Erfolgsgeschichte, ich halte Fritschis Fortentwicklung städtebaulich für die bestdenkbare Lösung."

Beschlossen ist in dieser Frage allerdings noch nichts, die Art und Weise des Verfahrens ist noch nicht festgelegt. Der Architekt selbst spricht "von der Kontinuität einer großzügigen und zeitlosen gestalterischen Sprache". Man habe sich damals im Wettbewerb von allem befreit, was die Ruhe des Flanierens hätte stören können. "Es gibt die Platanenallee mit ihrer wassergebundenen Decke, Bänke, die blauen Wellensteine und die Lampen, sonst nichts."

Die prämierte Lösung sei davon ausgegangen, "dass wir als Städtebauer an dieser Stelle nicht viel machen müssen: Die Stadt ist schon da - mit Altstadt auf der einen und Rhein auf der anderen Seite." Allerdings werden auch in Fritschis Präsentation Schätze gehoben und neue Treffpunkte geschaffen.

Der verwunschene Garten neben der Rheinterrasse, den man heute eher übersieht, fällt nun in den Blick und - sicher ein Clou - es gibt eine neue Freitreppe in der Mitte der Promenade. Dort geht der Plan auf die Struktur des Ehrenhofs insgesamt ein. Er ist in der Mitte geteilt, mit Tonhalle und NRW-Forum auf der einen und Museum Kunstpalast auf der anderen Seite. In der Mitte befindet sich ein Platz, in den die Inselstraße mündet, auf der anderen Seite der Straße steht das Ulanendenkmal.

Strack-Zimmermann, die für die FDP als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf zieht, schlägt vor, das Projekt bis 2019 zu realisieren. "Wir hören mit dem Kö-Bogen nicht auf. Düsseldorf entwickelt sich zur Metropole, das wollen wir vorantreiben." Sie schlägt den Namen Museumsufer oder -promenade vor.

(ujr)
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