Betrugsopfer Boehringer sagt aus Prozess gegen Achenbach dauert länger als geplant
Essen · Der Betrugsprozess gegen den inhaftierten Kunstberater Helge Achenbach wird sich länger hinziehen als geplant. Der Vorsitzende Richter Johannes Hidding beraumte am Mittwoch weitere sechs Verhandlungstermine im Februar an.
Helge Achenbach: Bilder vom Prozessauftakt
Das bedeute aber nicht, dass alle Termine auch benötigt würden, sagte Hidding. Bisher war das Verfahren bis 21. Januar terminiert. Der 62-jährige Achenbach sitzt seit Juni 2014 in Untersuchungshaft.
Die Anklage wirft ihm vor, den 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht bei Kunst- und Oldtimergeschäften um insgesamt rund 23 Millionen Euro betrogen zu haben. Außerdem soll Achenbach über die Kunstberatungsfirma Berenberg Art Advice zwei weitere vermögende Kunden um einen Millionenbetrag geschädigt haben. Achenbach hat sowohl im Fall Albrecht als auch bei der Art Advice teilweise unberechtigte Preisaufschläge zugegeben.
Aussage von Betrugsopfer Christian Boehringer
Kunstberater und Ex-Fortuna-Präsident: Das ist Helge Achenbach
Im Prozess hat am Mittwoch erstmals ein Betrugsopfer ausgesagt. Vor dem Essener Landgericht berichtete der Pharma-Unternehmer Christian Boehringer, wie er Achenbach 2012 kennengelernt hatte und sein Kunde geworden wurde.
Die Geschäfte mit Boehringer wurden dann über die inzwischen aufgelöste Kunstberatungsfirma Berenberg Art Advice abgewickelt, deren Geschäftsführer Achenbach und der mitangeklagte Stefan H. waren.
Auf die Art Advice sei er im Internet gestoßen, sagte Boehringer. Die Beratungsfirma habe damit geworben, Transparenz in den Kunstmarkt zu bringen. "Ich hatte "kein Interesse, auf dem Markt Mondpreise zu zahlen.
Achenbach hatte am Montag Geschäfte in ungerechtfertigter Höhe mit Boehringer eingeräumt. Er hatte den Unternehmer später mit gut einer Million Euro entschädigt.
