Jonges haben Ratinger Tor sanieren lassen Ratinger Tor im alten Stil

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Jonges haben den Nordflügel des denkmalgeschützten Gebäudes von Grund auf restauriert. Die Umgestaltung ihres Hauses des Brauchtums ist ein Geschenk an die Stadt.

 Für die neue Einrichtung, die das historische Umfeld des Ratinger Tors berücksichtigt, haben sich Rolf Töpfer (links) und Klaus Masuch stark gemacht.

Für die neue Einrichtung, die das historische Umfeld des Ratinger Tors berücksichtigt, haben sich Rolf Töpfer (links) und Klaus Masuch stark gemacht.

Foto: Bretz, Andreas

Das Ratinger Tor steht für einen eleganten klassizistischen Stil aus der napoleonischen Epoche. Was das von Adolf von Vagedes errichtete Gebäude von außen verspricht, hält es jetzt auch im Inneren. Denn die Düsseldorfer Jonges, die den nördlichen Flügel als Haus des Brauchtums nutzen, haben die Räume grundlegend saniert und völlig neu im Stil der damaligen Zeit gestaltet. Diese neue Einrichtung schenken sie der Stadt aus Anlass des 80-jährigen Bestehens des Vereins.

Die Idee für dieses besondere Geschenk an die Stadt hatte Rolf Töpfer, bis zum Rücktritt des Vorstands Stadtbildpfleger des Vereins, schon vor einigen Jahren und konnte Vorstandsgremien und Tischbaase von der Sanierung überzeugen. Und er schaffte es auch mit Unterstützung des Vorstands und Gönnern der Jonges, Sponsoren zu finden und die Sanierung ab Februar 2012 zu starten. Ungeachtet der Streitigkeiten im Vorstand ist der Umbau jetzt planmäßig beendet und zeigt, so Töpfer, "dass die Jonges sich für Düsseldorf und seine stadtgeschichtlich bedeutenden Gebäude einsetzen".

Das Innere ist kaum wiederzuerkennen. Das Heinz-Schmöle-Zimmer im Erdgeschoss, benannt nach dem verstorbenen Viktoria-Chef und Ehrenmitglied der Jonges, hat nun elegante gestreifte Tapeten über einer lackierten Holzvertäfelung und Kronleuchter im historisierenden Stil. Die modernen Tische und Möbel sind dem klassizistischen Stil nachempfunden, für die Auswahl sorgte der Einrichtungsfachmann Gregor M. Meulendik. Abgestimmt wurde die Sanierung des Denkmals mit dem Denkmalschutzamt. Das forderte eine möglichst originalgetreue Gestaltung. "Deshalb wurden die Treppengeländer auch nicht hartweiß, sondern in einem sehr hellen Grauton gehalten", berichtet Töpfer. Die fachgerechte Arbeit garantierte Klaus Masuch. Das Jonges-Mitglied, als so genannter Torwächter für die Pflege des Ratinger Tors verantwortlich, ist Malermeister und packte bei der Restaurierung selbst mit an.

"Über den Umbau war die Witwe Hildegard Schmöle sehr erfreut, deshalb hat die Schmöle-Stiftung auch geholfen", berichtet Töpfer. Gemütlich sind auch die Räume im Obergeschoss, die für Gespräche in kleiner Runde gut geeignet sind und, so Töpfer, auch als Rauchkabinett genutzt werden können.

Bei der Restaurierung wurde auch die gesamte Technik des Ratinger Tors erneuert. Die Nachtstromspeicheröfen wurden durch eine moderne und sparsame Gasheizung ersetzt. "Die Kosten für den Anschluss an das Gasnetz hat die Stadt als Eigentümerin des Ratinger Tors getragen", sagt Töpfer. Neue Fenster wurden eingebaut, ebenso eine moderne Beleuchtung und eine Kochküche. "Denn die Räume im Ratinger Tor eignen sich gut für Zusammenkünfte und Feiern", sagt Töpfer. Er kann sich gut vorstellen, dass für Feiern auch der Vorplatz des Ratinger Tors im Hofgarten genutzt wird. Denkbar sei im neuen Ratinger Tor auch ein Empfang zum 80-jährigen Bestehen der Jonges. Auch der könne ein Zeichen für die Verbundenheit der Jonges mit der Heimatstadt Düsseldorf sein.

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