Düsseldorf Raumnot: Gymnasium demonstriert auf Burgplatz

Düsseldorf · Das Oberkasseler Comenius-Gymnasium will am kommenden Dienstag auf dem Burgplatz für die sofortige Bereitstellung zusätzlicher Räume demonstrieren. "Einstimmig hat die Schulkonferenz, in der Lehrer, Eltern und Schüler vertreten sind, einen Projekttag mit dem Titel ,Willensbildung in der Demokratie am Beispiel der Teilnahme an einer Protestaktion' beschlossen", sagt Mittelstufen-Koordinator Markus Bußmann. Geplant ist eine Kundgebung der gesamten Schulgemeinde. Die Zahl der möglichen Teilnehmer schätzt der Pädagoge auf mehr als 1000.

Die Wahl des Termins ist kein Zufall, denn am kommenden Dienstag tagt erstmals nach den Ferien der Schulausschuss des Rates. Der Protest richtet sich vor allem gegen die Einrichtung einer zusätzlichen fünften Klasse. Bislang hatte es in der Jahrgangsstufe 5 vier Eingangsklassen gegeben. Ab sofort sind es fünf. "Nach wie vor sind wir die einzige Schule in Düsseldorf, die sowohl den Ganztag als auch eine Erhöhung der Zügigkeit zu stemmen hat, ohne dass uns die Stadt durch einen Erweiterungs- oder Neubau in die Lage versetzt, beide Aufgaben räumlich bewältigen zu können", meint Bußmann.

Von Politik und Verwaltung fühlt sich die Schulgemeinde des mehrfach ausgezeichneten Gymnasiums bislang nicht ausreichend wahrgenommen. Zwar habe es in jüngerer Vergangenheit Signale gegeben, dass man die Probleme verstanden habe, nur gehandelt worden sei nach wie vor nicht.

Am Comenius-Gymnasium gärt es schon lange. In einem fünfseitigen "Brandbrief" an Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte Schulleiter Alfons Musolf im Frühjahr Missstände aufgelistet und um Abhilfe gebeten. Im RP-Gespräch stellte er seinerzeit unmissverständlich klar: "Ich werde keine Verantwortung für etwas übernehmen, was ich Eltern, Schülern und Kollegen gegenüber nicht mehr vertreten kann. Wenn man uns nicht hilft, muss ich den Job wieder abgeben."

(RP)
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