Düsseldorf Ray, hol schon mal den Wagen

Düsseldorf · Der Parkroboter Ray stellt wie ferngesteuert Autos am Flughafen im Parkhaus P3 ab. Kein billiges Vergnügen: Für knapp 30 Euro pro Tag ist die lästige Parkplatzsuche Geschichte. Wir haben die neue Dienstleistung getestet.

 RP-Redakteur Thorsten Breitkopf hat Ray getestet. Am Bildschirm muss er nach dem Einparken bestätigen, dass keiner mehr im Auto ist. Dann kommt Roboter Ray und vermisst den Wagen. Er hebt das Fahrzeug an und fährt es zu seinem Parkplatz. Nach der Rückkehr wartet der Wagen in Ausfahr-Richtung in der Box.

RP-Redakteur Thorsten Breitkopf hat Ray getestet. Am Bildschirm muss er nach dem Einparken bestätigen, dass keiner mehr im Auto ist. Dann kommt Roboter Ray und vermisst den Wagen. Er hebt das Fahrzeug an und fährt es zu seinem Parkplatz. Nach der Rückkehr wartet der Wagen in Ausfahr-Richtung in der Box.

Foto: Bauer

Wir sind spät dran. In wenigen Minuten müssen wir am Check-in-Schalter sein. Das Flugzeug wird nicht auf uns warten, das steht fest. Normalerweise würde jetzt die Parkplatzsuche beginnen. Wertvolle Minuten würden verstreichen. Mit jeder neuen Parkebene, auf der wieder kein Stellplatz frei ist, würden die Nerven neu strapaziert. Doch dank Ray werden wir entspannt den Flieger erwischen.

Ray ist der neue Parkroboter am Düsseldorfer Flughafen. Drei Brüder hat Ray. Sie übernehmen den Job, unser Auto sicher zu parken. Doch einfach losfahren und Ray aufsuchen, das geht nicht. Zuvor muss der Reisende sich im Internet einen Parkplatz reservieren. Auf der Homepage parken.dus.com muss sich der Kunde einmalig und kostenlos registrieren. Dort gibt man den gewünschten Parkzeitraum an. Damit Ray das Auto später auch erkennt, ist die Angabe des Nummernschildes erforderlich. Außerdem ist es hilfreich, die Flugnummern von Hin- und Rückflug anzugeben.

Die Parkplätze von Ray befinden sich im Parkhaus P3 auf der Ankunftsebene. Schilder mit der Aufschrift "Premium Plus Parken" weisen auf die separate Einfahrt unweit der Flughafen-Polizeiwache hin.

Mit der EC- oder Kreditkarte, die man auch bei der Anmeldung angegeben hat, öffnen wir die Schranke. Dann fahren wir mit dem Wagen in eine der blau ausgeleuchteten Übergabeboxen. Das Fahrzeug muss exakt in ein blaues Feld gefahren werden. Auf einem Bildschirm wird angezeigt, ob wir weiter nach links, rechts oder vorne fahren müssen, ähnlich den Anzeigen in einer Waschanlage. Steht das Auto an der richtigen Stelle, leuchtet ein grüner Haken auf. Und Ray begrüßt einen mit Namen, der steht nämlich auf dem Bildschirm. Jetzt kann der Wagen entladen werden. Alle Koffer und Taschen müssen aus der Übergabebox geräumt werden. An einem Bildschirm-Terminal bestätigen wir mit einem Knopfdruck, dass niemand mehr im Auto ist.

Jetzt wird der Wagen unsichtbar von einem Laser vermessen, damit Ray später die exakten Ausmaße kennt. Nach wenigen Augenblicken kommt Ray, der Autoroboter ins Spiel. Er sieht aus wie ein zu groß geratener Gabelstapler ohne Fahrerhaus und Fahrer. Um verschiedene Automodelle aufnehmen zu können, ist Ray in der Mitte sozusagen längenverstellbar. Langsam schiebt der Roboter seine "Fühler" unter die Reifen unseres Autos und hebt den Wagen um wenige Zentimeter an. Dann bringt Ray das Fahrzeug wie von Geisterhand gesteuert zu einem Parkplatz. Folgen kann man ihm dabei nicht. Der Roboter hat viele Sicherheitssensoren. Stünde eine Person im Weg, würde Ray stoppen. 250 der Premium-Parkplätze gibt es zurzeit. Beim Test am Wochenende war aber erst ein Zehntel dieser Fläche belegt. Während wir uns auf den Weg zum Terminal machen, parkt Ray unser Auto, wenige Minuten braucht er dafür.

Nach der Reise besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Nach der Landung und dem Auschecken steht der Wagen abholbereit und in Fahrtrichtung wieder in der Box. Hat der Flieger eine Verspätung, wird Ray informiert, da ja die Flugnummer angegeben wurde. Dann bringt Ray den Wagen erst später. Ray weiß auch, ob wir noch Gepäck abholen müssen, und plant die Zeit bei der Rückgabe entsprechend ein. Wer bei möglichen Flug-Änderungen flexibel bleiben möchte, kann sich eine App aufs Smartphone laden und die Ankunftszeit manuell ändern. Beim Verlassen des Parkhauses wird per Karte bezahlt.

Fazit: Der erste Test mit Parkroboter Ray verlief reibungslos, schnell und bequem. Einziger Haken: Ray ist nicht billig. 29,95 Euro kostet das Parken bei Ray pro Tag.

(RP)
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