Düsseldorf Razzia am Busbahnhof

Düsseldorf · Angriff auf breiter Front: So viele Einsatzkräfte wie am Donnertsga hat die Düsseldorfer Polizei bei ihren Aktionstagen gegen Kriminalität noch nie aufgefahren. 200 Beamte waren im Einsatz, um "Druck auf die gesamte Szene aufzubauen", wie Kriminaloberrat Jörg Iserath sagte. Bei den acht Aktionstagen im Jahr 2015 waren etwa 120 Kräfte im Einsatz.

 Alle Papiere in Ordnung - die Polizei beim Einsatz am Busbahnhof.

Alle Papiere in Ordnung - die Polizei beim Einsatz am Busbahnhof.

Foto: Andreas Bretz

Grund für die massive Präsenz ist neben der internationalen Messe "Wire and Tube" auch der Beginn der Frühlingszeit. Bis in die späten Abendstunden seien die Taschendiebe nun auf den Straßen unterwegs. Allein 8605 Taschendiebstähle gab es im vergangenen Jahr.

Tendenz: steigend. Aber nicht nur um die ging es am Donnerstag - dieses Mal hat die Polizei das ganz große Netz ausgeworfen: Neben Taschen- und Gepäckdieben standen auch Kfz-Aufbrüche im Fokus. "Wir zeigen Präsenz und wollen ein klares Zeichen setzen", sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler. Und das nicht nur in der Altstadt oder am Hauptbahnhof. Auch am Markt in Benrath, in den Düsseldorf-Bilk Arcaden, in Oberkassel und an der Nordstraße rückten die Beamten an. "Wir müssen die Täter auf frischer Tat schnappen, sonst haben wir häufig kaum eine Chance", sagte Wesseler. Denn gestohlene Handys tauchen häufig erst in den Balkanstaaten oder Nordafrika wieder auf.

Da sich die Täter immer wieder mit dem Diebesgut in Fernbussen auf den Weg außer Landes machen sollen, hatte man am Donnerstag erstmals auch den Fernbusbahnhof im Visier. Darüber hinaus gebe es regelmäßig Hinweise von Fahrgästen, denen Fahrer im Dauereinsatz oder der technische Zustand von Bussen aufgefallen sei. Die Kontrollen am Busbahnhof verliefen bis zum Nachmittag aber verhältnismäßig ruhig. Die Busfahrer ertrugen die leichten Verzögerungen mit stoischer Ruhe. "Was sollen wir machen?", fragte einer schulterzuckend. "Kontrollen müssen eben sein."

Bereits am Mittwoch waren die Düsseldorfer Beamten mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei und Mitarbeitern der Stadt im Straßenverkehr im Großeinsatz. Zwischen 15 und 23 Uhr standen nicht nur die überregional agierenden Täter im Fokus, sondern Autofahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Die Bilanz: 983 Fahrzeuge und 549 Personen wurden überprüft, vier Menschen festgenommen. Gegen eine Person bestand ein Haftbefehl wegen Betrugs, bei den weiteren Fällen handelte es sich um eine vorläufige Festnahme wegen Ladendiebstahls, einen Verdacht auf illegalen Aufenthalt und einen Abschiebehaftbefehl. Wegen des Verdachts des Fahrens unter Drogeneinfluss wurde einem Fahrer eine Blutprobe entnommen.

Auch der Einsatz am Donnerstag zog sich bis in die späten Abendstunden, die Bilanz will die Polizei heute bekanntgeben.

(lukra)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort