Serie Macher Vom Rhein Redbeard richtet Lokale und Geschäfte ein

Düsseldorf · Die jungen Innenarchitekten Max Grütering und Lennart Efsing entwerfen einzelne Möbel, konzipieren aber auch ganze Restaurants.

 Zwei Männer und ihre roten Bärte: Max Grütering (l.) und Lennart Efsing haben "Redbeard Interior" gegründet.

Zwei Männer und ihre roten Bärte: Max Grütering (l.) und Lennart Efsing haben "Redbeard Interior" gegründet.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Sie haben beide ganz klassisch Innenarchitektur in Düsseldorf studiert, Max Grütering hat sein Studium bereits vor zwei Jahren mit dem Master abgeschlossen, Lennart Efsing in diesem Sommer. Grütering hat vor dem Studium eine Tischlerausbildung absolviert. Diese sei ihm aber zu sehr auf Holz beschränkt gewesen, sagt der 32-Jährige, zudem habe ihm der gestalterische Anspruch gefehlt. Der drei Jahre jüngere Efsing hat zunächst ein paar Semester Bauingenieurwesen studiert, weil er "immer schon bauen wollte". Die Entscheidung in Richtung Innenarchitektur fiel, als er hörte, dass das Studium in Düsseldorf sehr praxisnah sei. Beide sagen, ihnen sei das Herz aufgegangen angesichts der Fülle von Möglichkeiten, die die Hochschule ihnen bot. Insbesondere die Arbeit mit den unterschiedlichsten Materialien, von Holz über Stahl bis Kunststoff oder Beton, hat sie gereizt.

Und weil sie schon vor dem Studium Freunde waren, währenddessen sogar in eine gemeinsame Wohnung zogen, lag es nahe, auch zusammen zu arbeiten. Verschiedene Hochschulprojekte sowie kleinere Projekte für Verwandte und Bekannte, sei es ein Tisch, eine Leuchte oder auch die Einrichtung eines Zimmers, hatten sie ohnehin schon gemeinsam realisiert. Für den ersten Messeauftritt auf der Fachmesse "Architect@work" wurde dann ein Markenname benötigt. Und weil sie überall nur "die Jungs mit den roten Bärten" genannt wurden, nannten sie ihr Label folglich Redbeard Interior. "Obwohl das unser erster Auftritt unter diesem Namen war, wurden wir ständig darauf angesprochen, der Wiedererkennungswert war enorm hoch", erzählt Efsing. Aber nicht nur der Name blieb den Messekunden im Gedächtnis, auch das Produkt, das sie dort erstmals präsentierten, eine Betonleuchte - bis heute ein Verkaufsschlager. Efsing hatte damals ein Praktikum bei einem Betonbauer absolviert, das Material hat die beiden gereizt und so entstand die Idee, Leuchten daraus zu machen.

Neben Entwurf und Herstellung einzelner Möbelstücke realisieren Grütering und Efsing aber am liebsten ganze, einheitliche Projekte wie beispielsweise die Einrichtung eines Geschäfts oder Restaurants. Von der Idee - die gern in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Besitzer entstehen darf - über Konzept und Entwurf bis hin zur Realisierung machen sie alles selbst. Und weil das Geschäft schnell immer größer wurde - für mehr als 150 Kunden haben sie in den vergangenen vier Jahren gearbeitet - mussten Anfang des Jahres eigene, große Räumlichkeiten her. "Wir konnten bisher immer verschiedene Werkstätten von Bekannten nutzen, aber irgendwann reichte der Platz nicht mehr", erzählt Grütering. Nun haben sie in Mörsenbroich eine rund 280 Quadratmeter große Halle mit Büroräumen angemietet, komplett saniert und notwendige Maschinen angeschafft. Eine GmbH wurde auch gegründet, weil sie ihr Unternehmen, so beide übereinstimmend, auf solide Füße stellen wollten. Das scheint ihnen gut gelungen zu sein, Leerlauf hatten sie bisher nämlich noch keinen. Inzwischen beschäftigen sie regelmäßig einen freien Mitarbeiter. "Wir haben uns inzwischen ein sehr großes Netzwerk aufgebaut, fast alle Aufträge bekommen wir über Empfehlungen", sagt Grütering und freut sich.

(RP)
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