Düsseldorf Rehacare startet mit 900 Ausstellern

Düsseldorf · Bei der Fachmesse werden ab morgen Hilfen für behinderte und pflegebedürftige Menschen gezeigt.

Mit erstmals mehr als 900 Ausstellern aus 36 Ländern verzeichnet die internationale Messe Rehacare in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. Ab Mittwoch können sich Besucher vier Tage lang in sechs Hallen über neue Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Pflege und Rehabilitation informieren. Vorgestellt werden zum Beispiel neue Entwicklungen bei Gehhilfen, Rollstühlen und der Gerätesteuerung mit Augen, Mimik und Mund. Mit neuen Braille-Tastaturen können Sehbehinderte Tablet-Computer und Smartphones bedienen. Viele Geräte können vor Ort getestet werden. Eröffnet wird die Messe am Mittwoch von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens.

Im Mittelpunkt der Messe stehen in diesem Jahr erstmals pflegende Angehörige. Bundesweit werden zurzeit 1,2 Millionen Menschen von ihren Familien betreut - oft ohne externe Hilfen wie ambulante Pflegedienste. Und die tatsächliche Zahl der zu Hause betreuten Menschen sei sogar viel höher, denn viele seien nicht in Pflegestufen erfasst, sagt Brigitte Bührlen, Vorsitzende der "WIR! Stiftung pflegender Angehöriger".

Sich jeden Tag um einen pflegbedürftigen Angehörigen zu kümmern, sei "kraftraubend", sagt Bührlen, die berichtet, dass sie ihre demente Mutter 20 Jahre lang betreute. Bei einem Spezialforum sollen pflegende Angehörige bei der Rehacare wichtige Informationen erhalten über Hilfsmittel für den Alltag, Pflegestufen, Vollmachten und die Sicherung der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit, sagt Brigitte Bührlen.

An der Messe beteiligen sich auch viele Düsseldorfer Einrichtungen, darunter erstmals der "Beirat für Menschen mit Behinderung" sowie der Seniorenbeirat (beide in Halle 3, Stand G75). Als Interessenvertretungen nehmen sie Anregungen, Wünsche und Kritik von Düsseldorfern entgegen und geben diese an die verantwortlichen Stellen weiter. Zudem stehen Experten (u. a. vom Blinden- und Sehbehindertenverein, vom Weissen Ring und der Lebenshilfe Düsseldorf) vor Ort für Gespräche bereit.

(RP)
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